Bad Aibling: Genuss auf Oberbayrisch

Sendung vom 11. / 12. Juni 2015

© Andreas Jacob

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Mitten in Oberbayern gelegen befindet sich die Kurstadt Bad Aibling. Aktiv- und Gesundheitsurlauber kommen hier gleichermaßen voll auf ihre Kosten. Bad Aibling liegt dabei zentral – nach München sind es knapp 50, nach Salzburg 60, nach Kufstein rund 40 und nach Rosenheim sogar nur 10 km. Vor allem die topographische Lage ist besonders reizvoll. Denn das Tal der Mangfall mit seinen vielen flachen ausgedehnten Bereichen lädt zu Wanderungen und Radtouren ein. Zum Wendelstein und damit in die Alpen, aber auch zu Chiemsee, Tegernsee und Schliersee ist es nur ein Katzensprung. Rund 17.500 Menschen leben in Bad Aibling. Die Stadt kann auf eine reiche und bewegte Geschichte zurückblicken. Bad Aibling ist das älteste Moorheilbad Bayerns. Schon seit 170 Jahren werden Moorbäder angeboten. Gleichzeitig ist die Stadt aber auch das jüngste Thermalbad Bayerns. Erst kurz nach der Jahrtausendwende wurde die Thermalquelle in rund 2.300 Metern Tiefe entdeckt. Kurz danach entstand eines der modernsten Thermalbäder Deutschlands. Heute ist die Stadt Zentrum für Aktiv- und Gesundheitsurlauber. Daneben wird ein reichhaltiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm geboten. Bad Aibling verbindet dabei in beeindruckender Weise Tradition und Moderne.

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Geprägt wird Bad Aibling durch das Wasser. Quer durch die Stadt fließt die Mangfall, die im Tegernsee entspringt und in Rosenheim in den Inn mündet. Zahlreiche weitere Bachläufe wie die Glonn und der Triftbach sorgen für viele romantische Plätze in Ufernähe. Die Tallage erlaubt ausgedehnte Wanderungen und Radtouren. Vor allem Genusswandern ist sehr beliebt. Während einer solchen Tour können Sie den Blick auf das Bergpanorama genießen. Denn zum Fuß des Wendelstein sind es gerade einmal 11 Kilometer.

Ein Bummel durch die romantische Innenstadt von Bad Aibling lohnt zu jeder Jahreszeit. Das Zentrum wird vom Marienplatz und der Mariensäule gebildet. Überragt wird der alte Stadtkern von der prächtigen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Direkt neben dem Gotteshaus befindet sich das alte historische Amtsgericht. Es ist sicher jedem aus der ZDF-Kultserie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“ bekannt. Denn der Gerichtssaal mit seiner beeindruckenden Holzschnitzkunst befindet sich in Bad Aibling. Auch die Sebastianikirche ist als echtes Kleinod zu bezeichnen. Auch die Wieskirche sollten Sie besuchen. Dort ist unter anderem eines der berühmtesten Bilder des bekannten Malers Wilhelm Leibl, das Werk „Die drei betenden Frauen“ zu bewundern. Das Original befindet sich heute in der Hamburger Kunstakademie.

Gleich zwei Schlösser hat Bad Aibling zu bieten. Einmal das Schloss Pranseck, das gerade frisch renoviert wurde und heute als Wohngebäude genutzt wird. Zum Anderen das Schloss Pranshausen, das ehemalige Stadtschloss. Es beherbergt heute ein Romantik-Hotel.

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Beeindruckend ist der Kurpark von Bad Aibling. Er besteht aus zwei Zonen. Der Innere Kurpark wird gekennzeichnet durch das Wasser. Er stellt eine romantische Ruhezone dar – mit großer Wiese, einer Voliere und einem Duft- und Tastgarten, der zum Ausprobieren einlädt. Hier können die Besucher bei einem Gang durch die Kräuterbeete in die Welt der Sinne eintauchen. In diesem Bereich befindet sich auch das Kurhaus. Im Äußeren Kurpark befindet sich der Irlachweiher. Einstmals hatten die Herren mit den beiden Ruderbooten „Hecht“ und „Schwalbe“ die holde Weiblichkeit über den See befördert. Heute ist der Kurpark eine Oase der Ruhe mit über 1.200 Bäumen, die weit über 100 Jahre alt sind.

Ein Abstecher lohnt aber auch ins Heimatmuseum, dass vom Museumsverein in Bad Aibling geführt wird. Neben vielen Werkzeugen und historischen Gewändern ist dort die Original Stube des Maiers Wilhelm Leibl zu sehen. Zu sehen sind die originalen Wände und Möbel. Aber auch verschiedene Zeichnungen und Radierungen sind zu sehen. Doch in Bad Aibling wird nicht nur die Tradition gepflegt. Auf dem alten Kasernengelände am ehemaligen Fliegerhorst entsteht derzeit eine zukunftsweisende „Nullenergiestadt“. Wohnungen, Forschendes Gewerbe und Bildungseinrichtungen, die vollständig auf erneuerbare Energien zurückgreifen, siedeln sich hier an. Auch ein Hotel ist hier zu finden. Moderne Energiesysteme wie Photovoltaikanlagen und zukunftsweisende Heizsysteme sind hier heute schon Standard.

Wer die Stadt erkunden will, sollte sich einer der Führungen aus dem Angebot „Bad Aibling entdecken“ der Kur- und Touristinfo anschließen. Neben der klassischen Stadtführungen werden auch zahlreiche Themenführungen angeboten. Zusätzliche Angebote wie geführte Wanderungen, Wildkräuterkurse, Kochkurse und geführte Radtouren runden das Angebot ab.

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Aufgrund seiner flachen Lage an der Mangfall ist Bad Aibling ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die Region. Auf die Besucher wartet ein ausgeschildertes Wegenetz von mehreren hundert Kilometern Länge. Wir empfehlen unter anderem eine 16 km lange Tour von Bad Aibling zur Wieskirche. Entlang der Route befinden sich idyllisch gelegene bayrische Biergärten, die im Sommer unter lauschigen Bäumen zum Verweilen einladen. Auf dieser Tour erleben Sie Kultur- und Flusslandschaft aus erster Hand. Eine etwas kürzere Tour ist die Wanderung von Bad Aibling nach Zell. Entlang der Strecke erwarten Sie mehrere beeindruckende Gotteshäuser. Zudem können Sie hier phantastische Ausblicke in die Berge genießen. Entdecken Sie das Massiv zwischen Wendelstein und Kaisergebirge, dass im Volksmund nur „die schlafende Jungfrau“ genannt wird oder auch die Kampenwand.

Auf Gesundheitswanderer warten sechs ausgeschilderte Nordic Walking-Strecken und sogar ein Nordic Walking-Parcours. Hier wird auf Tafeln erklärt, wie man sich mit den Stöcken in wunderschöner Landschaft richtig und gesund bewegt. Die Nordic Walking-Touren sind zwischen 2,5 und 11 km lang und bieten für jeden Anspruch die passende Route.

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Auch Radtouristen kommen rund um Bad Aibling voll auf ihre Kosten. Entlang der Mangfall bieten sich perfekte Möglichkeiten für gemütliche Radtouren an. Ausflüge nach Rosenheim oder entlang des Inns bis nach Kufstein sind auf jeden Fall sehr attraktiv. Auch Rundtouren zu den zahlreichen Wallfahrtskirchen sind immer lohnenswert.

Auch die Sport- und Freizeitmöglichkeiten in Bad Aibling sind vielseitig. Schwimmen in der Therme, Wandern und Radfahren sind nur die Grundangebote. Bad Aibling ist auch ein Paradies für Golfsportler. Der Golfplatz zählt zu den „Leading Golf Courses“ in Deutschland. Die wunderschön angelegte Anlage im Schlosspark beinhaltet einen 18-Loch-Platz und einen Kurzparcours. Mit der „Bavarian Wild Card“ können Sie sogar auf fünf Golfplätzen in der Region zum Einlochen durchstarten. Weitere Sportangebote rund um Bad Aibling sind Nordic Walking. Tennis, Minigolf, Boule, Klettern, Gleitschirmfliegen, Segeln oder Surfen.

© Kur- und Tourist-Info Bad Aibling

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Neben dem Tourismus spielt der Gesundheitsurlaub in Bad Aibling eine prägende Rolle. Die Stadt gilt als das älteste Moorheilbad Bayerns. Geboten werden Moorkuren und Moorvollbäder schon seit 170 Jahren. Dr. Desiderius Beck kam 1838 nach Bad Aibling und setzte sich mit dem Thema Moorkuren auseinander. Seine Forschungen zu dem Thema kamen schnell voran. Seit 1845 werden mit der Gründung des Ludwigsbades Moorkuren angeboten. Das Naturheilmittel Moor ist eines der effektivsten Heilmittel – vor allem bei orthopädischen, neurologischen und rheumatischen Erkrankungen. Eine traditionelle Moorheilkur dauert normalerweise drei Wochen. In dieser Zeit sind die Patienten zwischen 9 und 12 Mal in einem Moorbad. Nach dem 20-minütigen Badegang und einer 90-minütigen Ruhephase ergänzen Massagen und Bewegungs- und Entspannungstherapien das Angebot. Neben der stationären Kuren in einem der beiden Reha-Kliniken werden aber auch die ambulanten Badekuren immer beliebter. Hier werden Sie in einem der zahlreichen Hotels oder in Ferienwohnungen oder Pensionen untergebracht. Das Angebot der Moorvollbäder wird hier im Kurmittelhaus mit Entspannungs- und Bewegungstherapien ergänzt. Was aber ist das Faszinierende an einem Moorbad? – Es ist wohl die unglaublich entspannende Wirkung, die eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Und natürlich prägt das Moor auch die Landschaft rund um Bad Aibling. Interessierte können sich auf einem der Moorpfade genauer informieren.

© Kur- und Tourist-Info Bad Aibling

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Bad Aibling ist aber auch das jüngste Thermalbad Bayerns. Aus der Desiderius-Quelle sprudelt das so genannte Natriumchlorid-Hydrogencarbonat-Schwefelthermalwasser. Das Wasser wird in einer Tiefe von 2.300 Metern gewonnen und gelangt mit einer Temperatur von 39,1 Grad an die Erdoberfläche. Die erst vor wenigen Jahren gefundene Therme speist das neue und moderne Thermalbad, dass vor rund zehn Jahren entstanden ist. Das Thermalwasser dient als Heilmittel bei Beschwerden wie Rheuma, Atrose, Gelenkentzündungen, Brüchen, Muskelrissen, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen der Atemwege und bei Hautleiden.

© Kur- und Tourist-Info Bad Aibling

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In der Therme Bad Aibling finden Sie keine große Halle mit einzelnen Becken vor, wie das in vielen Wellnessbädern üblich ist. Vielmehr sind alle Bereiche für sich abgeschlossen. Genießen können Sie unter den „acht Kuppeln“. Unter der Erlebniskuppel beispielsweise finden die gesamten Wasserattraktionen statt. Die Beautykuppel beheimatet die Massagen und Kosmetikangebote. Unter der „Moorkuppel“ findet die gleichnamige Moortherapie statt, unter der Thermalkuppel ist das Becken mit dem Thermalwasser zu finden. Das besondere Konzept der Therme mit den acht Kuppeln sieht vor, dass der Gast zwischen den acht Kuppeln entspannen kann, ohne sich einem Lärmpegel wie bei gewöhnlichen Wellnessbädern aussetzen zu müssen.

Unter der „Sinnekuppel“ können Sie das Wasser genießen – ganz ohne eine Wasserattraktion. Hier erfahren Sie die Ruhe, die das Wasser ausstrahlen kann und werden mit leiser Musik verwöhnt. Unter der „Erlebniskuppel“ sind dagegen die Wasserattraktionen, der Whirlpool, Massagedüsen und die Aqua-Fitness zu finden. Zweimal am Tag findet hier eine Wassergymnastik statt, zu der Sie sich nicht extra anmelden brauchen.

Ein echtes Highlight ist das Angebot unter der orientalischen Kuppel. Hier werden Sie auf eine Reise zu den Hamam-Anwendungen geschickt. Der original türkische Hamam-Meister lädt Sie zu warmen Massagebädern und Seifenschaummassagen ein. Muskelverspannungen lösen sich und die Durchblutung wird angeregt. Eine Erfahrung angenehmster Art!

© Kur- und Tourist-Info Bad Aibling

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Beeindruckend ist auch die Saunenlandschaft. Neben drei Außensaunen im Saunagarten finden Sie eine Niedrigtemperatur-Sauna, Dampfbäder und Aufguß-Zeremonien. Zahlreiche Bäder, Massagen und Kosmetik-Anwendungen können gebucht werden. So gibt es verschiedene Erlebnispakete wie „Orientalisches Erlebnis“, „Fest für die Sinne“, „Haut wie Samt und Seide“, „Seele baumeln lassen“, „Wellness-Schnuppertag“ u.v.m. Wer in den Sommermonaten kommt, kann auch auf den Thermen- und Saunagarten zurückgreifen. Immer wieder finden auch Veranstaltungen wie lange Saunennächte statt. Genießen können Sie auch in der Thermen-Gastronomie. Alle Informationen zu den Angeboten und Anwendungen finden Sie im Internet unter Therme Bad Aibling.

© Kur- und Tourist-Info Bad Aibling

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In Bad Aibling kann man sich aber nicht nur erholen. In der Kurstadt wird auch immer wieder gefeiert. Rund ums Jahr locken zahlreiche Veranstaltungen in die Mangfallstadt. Am Fronleichnamswochenende vom 4. bis zum 7. Juni 2015 findet das große „Bayrische Oldtimer-Festival“ mit Historical Rallye, Oldtimerausstellung, Oldtimer-Fahrzeugmarkt. Oldieparty, Frühschoppen und verkaufsoffenem Sonntag statt. Im Juli wartet dann wieder das große Bürgerfest auf Besucher. Dann locken die Vereine und Lokale mit vielen gastronomischen und kulturellen Angeboten sowie mit Live-Musik, z.B. von der Aiblinger Big Band. Das „Parkfest“ steht jedes Jahr unter einem anderem Motto. In diesem Jahr lautet es „Very British“ – und das garantiert, dass sich der Kurpark in ein kleines Stück Großbritannien verwandelt – mit passenden gastronomischen Angeboten und entsprechender Musik. Zu den größten Märkten gehört neben dem Trachten- und Handwerkermarkt zweifelsohne der „Fohlenmarkt“. Hier sorgen die Reiterhöfe und Pferdezüchter für eine ganz besondere Atmosphäre. Im November findet dann wieder das große Festival der Gitarrenmusik – die „Saitensprünge“ statt.

© Kur- und Tourist-Info Bad Aibling

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Den ganzen Sommer über erwartet Sie die Veranstaltungsreihe „Umsonst und drauß´n“. Mehr als 40 Open-Air-Konzerte werden dabei geboten. Das Angebot steht auf drei Säulen. Einerseits die „Volksmusik im Brunnenhof“. Immer Donnerstagabend spielen Volksmusikgruppen die schönsten alpenländischen Waisen. Am Sonntagvormittag wird Blasmusik mit namhaften Kapellen geboten. Daneben erwarten Sie zahlreiche Konzerte unterschiedlicher Genres in der Reihe „Kultur im Park“. Hier treten immer am Freitagabend regionale Bands und Künstler auf. In diesem Sommer findet bereits das 200. Konzert in dieser Reihe statt.

Wer seinen Urlaub in Bad Aibling verbringt, kann von den vielen Angeboten der Gästekarte profitieren. Sie ermöglicht vor allem die kostenlose Nutzung des Stadtbusses „Moor-Express“. Zahlreiche Veranstaltungen und öffentliche Einrichtungen auch im Umland von Bad Aibling bieten Ermäßigungen an. Und mit der Gästekarte ist auch der öffentliche Nahverkehr vielerorts kostenfrei. Fahren Sie doch mal mit dem Bus nach Rosenheim oder nach Brannenburg und von dort weiter mit der Zahnradbahn.

Bad Aibling ist über die Autobahn 8 bequem zu erreichen. Der nächste Fernbahnhof befindet sich in Rosenheim. Hier halten auch ICE- und IC-Züge. Dort besteht Anschluss an die Mangfallbahn nach Bad Aibling. Die nächsten Flughäfen sind München oder Salzburg. Alle Informationen zu unserem Urlaubsziel finden Sie im Internet unter Bad Aibling und dort im Bereich Tourismus.