Bad Homburg: Champagnerluft und Tradition
Sendung vom 25. / 26. April 2015

© Kur- und Kongress GmbH, Bad Homburg.

Direkt vor den Toren der Mainmetropole Frankfurt und an den Hängen des Taunuskamms gelegen bildet Bad Homburg vor der Höhe das „Tor zum Taunus“. 52.000 Menschen leben in der Kreisstadt des Hochtaunuskreises, die gleichzeitig ein Mittelzentrum mit wichtigen Behörden, Justizeinrichtungen und Schulen darstellt. Zahlreiche große Unternehmen sind in der Kurstadt angesiedelt und sorgen für reichlich Arbeitsplätze. Bad Homburg ist vor allem für seine ausgedehnten Villengebiete und der ungewöhnlich hohen Kaufkraft der Einwohner bekannt. Zahlreiche Kliniken und Kureinrichtungen haben sich dem Wohl der Patienten bei unterschiedlichen Erkrankungen verschrieben. Bad Homburg ist aber auch beliebter Urlaubsort für Touristen aus dem In- und Ausland. Seine verkehrsgünstige Lage im Herzen des Rhein-Main-Gebietes macht die Stadt zum beliebten Veranstaltungsort für Tagungen und Kongresse. Geprägt wird das Stadtzentrum durch die ausgedehnten Grünanlagen von Kurpark und Landgräflicher Gartenlandschaft. Zahlreiche historische Gebäude weisen auf die glanzvollen Zeiten hin, als Homburg noch regelmäßig von den Kaisern besucht wurde. Zudem ist das Römerkastell Saalburg am Limes der ganze Stolz der Stadt – ist es doch in die Liste der Unesco-Welterbe eingetragen. Überregional bekannt ist Bad Homburg aber auch für seine Spielbank.

Wer Bad Homburg besucht, darf auf keinen Fall einen Bummel durch das historische Stadtzentrum versäumen. Herzstück ist das Landgrafenschloss. Es wurde von Landgraf Friedrich II: errichtet. Das prunkvolle Schloss verfügt über 200 Räume. Vor allem die kaiserlichen Gemächer sind bei den Besuchern sehr beliebt. Die Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. waren häufig hier anzutreffen. Ihnen gehörte das Schloss zeitweilig sogar. Direkt neben dem Schloss befindet sich die Evangelische Erlöserkirche. Sie wurde von Kaiser Wilhelm II. persönlich in Auftrag gegeben. Besonders bemerkenswert sind die umfangreichen Mosaikarbeiten. Der Glitzer und Glanz der Kirche entspricht dem Wunsch des Kaisers, ist aber eher untypisch für ein Gotteshaus im romanischen Stil. Hier finden regelmäßig beeindruckende Konzerte statt. Die Erlöserkirche ist auch ein großer Anziehungspunkt für Kunstliebhaber aus dem In- und Ausland.

© Kur- und Kongress GmbH, Bad Homburg.

Lohnend ist auch ein Besuch in der historischen Altstadt. Sehr schöne renovierte Häuser aus dem Mittelalter und dem Barock laden zum Verweilen ein. Viele Gewölbekeller sind in den verwinkelten Gassen zu finden. Kleine Geschäfte, Cafes und Restaurants freuen sich auf Ihren Besuch. Ungewöhnlich ist die Altstadtbrücke, die 1905 auf Betreiben des damaligen Oberbürgermeisters und mit Genehmigung von Kaiser Wilhelm II. als „Ritter-von-Marx-Brücke“ quer über die Altstadt gespannt wurde. Von der Überführung bieten sich traumhafte Ausblicke ins Stadtzentrum.

Imposant ist auch das Empfangsgebäude des Bahnhofs, welches auf Wunsch des Kaisers mit einem eigenen Turm verziert wurde. Früher hielten hier sogar D-Züge auf dem Weg von Homburg nach Oostende, um die Gäste zur Kur und wieder zurück zu bringen.

Bad Homburg verfügt über den größten Kurpark Deutschlands. Die Anlage stammt aus der Mitte des 19.Jahrhunderts und verfügt über herrliche alte Baumbestände und viele lauschige und romantische Ecken, die es zu entdecken gibt. Größte Besonderheit des Parks ist die offene Anlage, die von allen Seiten zugänglich ist und die Möglichkeit, den Park kostenlos zu nutzen. Umgeben wird der Park von herrlichen Alleen und prächtigen Promenaden.

© Kur- und Kongress GmbH, Bad Homburg.

Im Kurpark befindet sich auch die Spielbank, die sich als „Mutter von Monte Carlo“ einen Namen gemacht hat. In der Konzertmuschel finden im Sommer täglich Kurkonzerte statt. Originell sind die beiden Thai-Sala, zwei Tempel aus Siam, dem heutigen Thailand. Der damalige König von Siam spendete 1907 den ersten der beiden Tempel nach seiner Genesung in Homburg. 100 Jahre später folgte aus Anlass des Jubiläums das zweite Tempelgeschenk aus Thailand.

Das Kurhaus bildet das kulturelle Zentrum der Stadt. Im Kurtheater finden hochrangige Aufführungen, Kabarett und Konzerte statt. Zahlreiche Vereine nutzen die umfangreichen Konferenz- und Veranstaltungsräume. Daneben ist das Kurhaus häufig Zentrum für Tagungen und Kongresse. Aber auch viele bekannte Schauspieler, Musiker und Showgrößen geben sich hier immer wieder die Ehre. Das Kurhaus liegt an der Louisenstraße, der Prachtstraße der Stadt mit ihren zahlreichen edlen Geschäften und noblen Boutiquen. Beim Bummel eröffnet sich dem Gast hier ein Hauch von Weltstadt.

Bad Homburg beherbergt eine Sammlung seltener Handschriften von Hölderlin, der hier über einige Jahre lang wirkte. Nach ihm ist auch ein Preis benannt, der in regelmäßigen Abständen verliehen wird. Ein Besuch lohnt sich auch in den Ausstellungshäusern und Museen. Besonders empfehlenswert ist ein Abstecher ins Sinclair-Haus oder ins Gotische Haus im Stadtteil Dornholzhausen.

© Kur- und Kongress GmbH, Bad Homburg.

Wanderer kommen rund um Bad Homburg voll auf ihre Kosten. Vom Landgrafenschloss aus führt ein Weg entlang der Tannenwaldallee bis zum Hirschgarten in den nahen Stadtwald. Hier befindet sich ein altes Jagdschloss, dass sich heute als Restaurant mit zahlreichen Wildspezialitäten präsentiert. Hier erholten sich einst die Kaiser und ihre Familien. Der Hirschgarten lädt ein zu leichten Wanderungen. Auch Familien mit kleinen Kindern können die Wege problemlos nutzen. Neu hergerichtet wurde auch der Teich am Hirschgarten. Lohnenswert ist auch ein Ausflug zum Forellenteich. In unmittelbarer Nähe dazu werden Forellen aus heimischer Zucht frisch auf dem Teller serviert.

Besonders empfehlenswert für Einsteiger sind Wanderungen vom Hirschgarten in Richtung Römerkastell Saalburg. Hier wechseln sich Misch-; Tannen- und Fichtenwälder ab. Der Weg führt auch vorbei an der Luthereiche und an mehreren Hügelgräbern. Rund ums Jahr bieten sich beeindruckende Ausblicke in die Umgebung und Einblicke in die heimische Natur. Eine mittelschwere Wanderroute führt von der Saalburg zum Herzberg. Vom Besichtigungsturm, der ebenfalls aus der Kaiserzeit stammt, hat man traumhafte Aussicht auf die Region. Hier ist der Taunus zum Anfassen nah.

Anspruchsvolle Wanderer nutzen die Wege von der Saalburg zum Sandplacken oder zum Großen Feldberg, auf denen zwischen 500 und 700 Höhenmeter zurückgelegt werden. Die Wanderungen führen unter anderem vorbei an der Goldgrube. Ein Geheimtipp ist die Route zum Fuchstanz über den Tilmansweg und dann weiter über den Marsweg in Richtung Hohemark. Hier kommen die Wanderer auch an der so genannten „Weißen Mauer“ mit dem leuchtenden Steingeröll vorbei. Alle Wander- und auch die Radwege sind vorbildlich ausgeschildert. Infos und Kartenmaterial erhalten Sie am TaunusInformationsZentrum an der Hohemark in Oberursel. Hier stehen auch E-Bikes zum Ausleihen bereit. Und natürlich werden auch geführte Wanderungen und Nordic Walking-Touren geboten. Für Radtouristen lohnen sich die Touren über den Sandplacken, den Großen Feldberg oder die Hegewiese in den Hintertaunus oder die große Schleife rund um Bad Homburg. Alle Karten und Infos finden Sie auch im Internet unter www.taunus.info.

© Kur- und Kongress GmbH, Bad Homburg.

Nur wenige wissen, dass Bad Homburg auch eine umfangreiche Industriegeschichte hinter sich hat. Zahlreiche namhafte Konzerne haben hier ihren Sitz. Die traditionsreichen Horex-Motorräder wurden früher in Bad Homburg gebaut. Sie sind heute in einem eigenen Museum zu sehen. Hier werden auch regelmäßig Führungen angeboten. Legendär wurde Horex mit seinem Modell „Regina“, dem wohl beliebtesten Motorrad der fünfziger Jahre. Alle Informationen zum Horex-Museum finden Sie im Internet unter www.bad-homburg.de/museen.

In die Römerzeit können Sie bei einem Besuch im Saalburgmuseum eintauchen. Es befindet sich im wieder aufgebauten Römerkastell Saalburg am Limes und ist eingetragenes Unesco-Welterbe. Hier findet man römische Waffen, Alltagsgegenstände und Werkzeuge, Glas, Schmuck, Keramik und Statuen. Besonders beliebt ist auch die Sammlung von Katapulten. Aber auch eine alte Mühle aus der Römerzeit ist zu bewundern. Neben den Standardführungen finden zahlreiche Thementage statt. Diese befassen sich mit unterschiedlichen Themen wie Brauchtum, Handwerk oder Musik. Alles zum Römerkastell Saalburg und dem Saalburgmuseum finden Sie unter www.ssalburgmuseum.de.

© Kur- und Kongress GmbH, Bad Homburg.

Rund ums Jahr finden in Bad Homburg zahlreiche Veranstaltungen statt, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt sind. Ende Mai wird zum großen „Poesie- und Literaturfestival“ eingeladen. Hier werden in diesem Jahr namhafte Schauspieler wie Iris Berben oder Andrea Sawatzki erwartet. Sehr beliebt ist auch das Freundschaftsfest „Amazing Thailand“ oder das große Orgelmusikfestival unter dem Titel „fugato“. Highlight in jedem Jahr ist das traditionelle Laternenfest mit Umzügen, Fahrgeschäften, Musik und der Wahl der Laternenkönigin, das immer Ende August stattfindet.

Bad Homburg ist über die Autobahnen A5 und A661 bequem zu erreichen. Zudem halten am Bahnhof Regionalzüge und S-Bahnen, die bequeme Verbindungen zum Frankfurter Hauptbahnhof bieten. Zudem ist Bad Homburg an die U-Bahn der Verkehrsgesellschaft Frankfurt angeschlossen und verfügt über ein weit verzweigtes Stadtbusnetz. Der Frankfurter Flughafen ist in nicht einmal 30 Minuten erreichbar.