Bamberg: Wo man zum Bier „in den Keller“ geht

Sendung vom 08. / 09. April 2017

© Tourist-Information Bamberg

Bamberg ist eine der wichtigsten fränkischen Metropolen. In der Stadt laufen alle wichtigen gesellschaftlichen Fäden der Region Oberfranken zusammen. Hier treffen sich Arbeits- und Freizeitwelt, Kultur- und Sportangebote, gesellschaftliche Ereignisse und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Rund 70.000 Menschen leben in Bamberg und seinen Stadtteilen. Bamberg verfügt über eine der größten zusammenhängenden und unzerstörten Altstädte in Deutschland und ist wegen seiner historischen Bergstadt, der Gärtnerstadt und der Inselstadt seit 1993 offizielles „Unesco-Welterbe“. Geprägt wird die Altstadt vom prächtigen Dom, der jedes Jahr zehntausende Besucher in die Stadt lockt. Bamberg gilt als die „wahre Hauptstadt der Biere“. Traditionell befinden sich viele Brauereien in der Stadt, die noch heute für eine große Auswahl an Bier-Spezialitäten sorgen. Damit verbunden sind die für Bamberg so typischen Bierkeller. Bamberg ist auch Kulturmetropole mit Theater, vielen kleinen Bühnen, zahlreichen Museen und Kultureinrichtungen sowie eine sehr musikalische Stadt. Weltbekannt sind die „Bamberger Symphoniker“. Dank der Universität ist Bamberg aber auch eine sehr junge Stadt mit vielen Studenten, Cafes und Szene-Treffs. Dank seiner zentralen Lage ist die Stadt beliebter Ausgangspunkt für Wander- und Radtouristen, die in der Region ideale Bedingungen vorfinden.

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Bamberg gilt als „Bierstadt“, Besonders gepflegt wird die historische Braukultur. Allein im Stadtgebiet befinden sich heute noch 9 aktive Brauereien, im Bamberger Land sind es sogar noch 59. Vor einigen Jahrhunderten waren es sogar noch deutlich mehr. Der Grund für den Reichtum an Brauereien findet sich bei den Fürstbischöfen. Sie hatten reichlich Braurechte verteilt. Einerseits wurde dadurch die Produktion eines gesunden Lebensmittels gewährleistet, denn Bier ist abgekocht und damit keimfrei und war früher bekömmlicher als das vor Jahrhunderten verfügbare Wasser. Zum Anderen spülten die Braurechte durch die Biersteuer reichlich Geld ein, um die städtische Infrastruktur zu verbessern. Die meisten Brauereien sind Familienbetriebe, die in eher kleinen Mengen produzieren. Inzwischen ist die Vielfalt der angebotenen Biere deutlich angewachsen, von Pilsbieren bis hin zu Stark- und Bockbieren. Traditionell wird in Bamberg aber das „Rauchbier“ produziert.

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Gerade im Sommer wird in Bamberg die schöne Tradition gepflegt, „auf den Bierkeller“ zu gehen.  Früher wurde das Bier in Felsenkellern und Sandsteingewölben gelagert und so war es durchaus üblich, den Gerstensaft oberhalb dieser Felsenkeller in schattigen Gärten zu genießen. Insofern ist „ auf den Keller gehen“ eine grammatikalisch richtige Formulierung, denn unten sind die Felsenkeller – die Gartenwirtschaften befinden sich darüber. Wer in August nach Bamberg kommt, kann auf dem größten Volksfest der Stadt, bei der „Sandkirchweih“, die Traditionen des Bierbrauens auch in großer Gesellschaft genießen.

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Eine der Traditionsbrauereien in Bamberg ist „Schlenkerla“. Der Legende nach rührt der Name des Brauhauses daher, dass der Besitzer einen schlenkernden Gang besessen haben soll. Laut Legende soll er in der Brauerei einen Unfall gehabt haben, der Name kam durch die Stammgäste. Das Haus hat sich unter anderem der Produktion von Rauchbier verschrieben, Dabei wird das Malz in der Herstellung über offenem Buchenholz getrocknet und die Hitze und der Rauch des Feuers teilen sich dem Malz gleichmäßig mit. So wird das Malz zum Rauchmalz. Das Rauchbier erhält dadurch einen kräftigen aromatischen Geschmack. Wer die Spezialität einmal probieren möchte, kann sich das Rauchbier direkt im Online-Shop unter www.rauchbier.de bestellen.

Seit 1993 befindet sich Bamberg auf der „Unesco-Welterbeliste“ aufgrund seiner Stadtstruktur und der Architektur, die vor allem auf der mittelalterlichen und barocken Periode beruht. Zum „Welterbe“ zählen die Bergstadt, die Inselstadt und die Gärtnerstadt. Die Bergstadt befindet sich am Hang gelegen mit dem Michelsberg und dem Domberg mit dem Dom und ist sehr kirchlich geprägt. Die Inselstadt befindet sich im Tal und gilt als das bürgerliche Zentrum. Über die Regnitz geht es direkt in die Gärtnerstadt. Diese ist seit Jahrhunderten traditionell von den Gärtnern geprägt, die noch heute für die Bamberger Gemüsespezialitäten verantwortlich sind. Danben wird die Gärtnerstadt durch zahlreiche Grünflächen geprägt.

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Das Welterbe Bamberg kann auf verschiedenen Touren durch die Stadt entdeckt werden. Beliebteste Führung ist „Faszination Weltkulturerbe“. Diese führt durch die Inselstadt – also das bürgerliche Bamberg – mit seinen Bürgerhäusern und weiter hinauf zum Domberg. Dort werden Blicke in den Dom und in die alte Hofhaltung gewährt. Zu sehen ist auch Sankt Michael, die alte Benediktinerabtei mit ihrem großen Klostergarten, in dem noch heute Wein angebaut wird. Weitere Führungen beschäftigen sich unter anderem mit der Gärtnerstadt und dem Anbau von Gemüse. Dabei steht auch ein Besuch im Gärtner- und Heckermuseum auf dem Programm, dass sehenswerte Ausstellungen zur Gärtnertradition beinhaltet und auch die Verbindung zu Religion und Sprache sowie zur Kleidung herstellt. Außerdem wird ein Einblick in die zahlreichen Gärtnereien gewährt. Zusammengeführt wird das Wissen über die Historie im Welterbe Zentrum.

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Die Bamberger Gärtertradition beruht auf den sehr guten Böden, die ideale Bedingungen für die Kultivierung von Nutzpflanzen bieten. Schon seit mehreren Jahrhunderten war so beispielsweise der Anbau von Süßholz möglich. Der Exportschlager der Bamberger Gärtner wurde bis nach Venedig und London geliefert. Aber auch die „Bamberger Zwiebel“, das Bamberger „Hörnla“, eine besonders nahrhafte Kartoffelsorte und die Rettiche und Spitzwirsing aus Bamberg sind über die Grenzen der Region sehr bekannt, gehören aber vor allem zum festen Bestandteil der regionalen Küche. Besonders zu empfehlen ist der Bamberger Rettich zusammen mit einem Butterbrot, den man im Frühling in vielen Restaurants bestellen kann. Herbstgerichte sind der Schweinebraten mit Bamberger Wirsing oder die Bamberger „Hörnla“. Eine der Gärtnereien, die zum Welterbe gehören und darüber hinaus viele regionale Gemüsespezialitäten anbieten, ist das Unternehmen von Sebastian Niedermaier. Sie finden es im Internet unter www.sebastian-niedermaier.de.

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Bamberg hat sich in den letzten Jahren überregional einen Namen als beliebte Wander- und Raddestination gemacht, die für alle Ansprüche und Schwierigkeitsgrade etwas zu bieten hat. Mögliches Ziel einer Familienwanderung ist die Route durch das Paradiestal. Imposante Felsen und ein Bachlauf sehen nicht nur spektakulär aus, sie regen die Kleinen auch zum Spielen an. Wer es anspruchsvoller liebt, sollte den „Steigerwald-Panoramaweg“ erkunden, der zahlreiche Aussichtspunkte bereithält. Der Weg verbindet Bamberg mit Bad Windsheim und sollte auf mehreren Tagesetappen beschritten werden. Pro Etappe werden hier 400 bis 500 Höhenmeter absolviert, die aber mit reizvollen Blicken auf die Region und das Maintal entlohnen. Radler sollten die vielen Rundtouren mit Start und Zielort Bamberg wählen. Allesamt sind diese jeweils 30 bis 40 Kilometer lang. Besonders zu empfehlen ist die „Stadt-Land-Fluss-Tour“. Hier geht es von der Stadt aus entlang von Flüssen ins Bamberger Land hinein. Dabei führt der Weg durch zahlreiche Naturschutzgebiete. Auch mehrere Bauernmuseen laden zu einem Besuch ein. Für Genussradler ist der Regnitz-Radweg interessant. Der Weg verbindet Bamberg mit Nürnberg auf zwei verschiedenen Trassen. Die „Kanaltour“ führt immer entlang der Regnitz und des Main-Donau-Kanals. Die „Talroute“ hingegen führt durch die einzelnen Städte und Gemeinden und hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Broschüren und Kartenmaterial sind beim Landratsamt Bamberg sowie im Internet unter www.landkreis-bamberg.de unter der Rubrik „Tourismus & Freizeit“ zu finden.

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Das Bamberger Freizeitparadies ist die Regnitz. Auf einem Flusspfad entlang der Regnitz kann das Welterbe vom Ufer aus entdeckt werden. Zahlreiche Mühlen, die Fischersiedlung „Klein-Venedig“, aber auch die Fischwinterungen oder die Schleuse 100 berichten von der Bedeutung der Regnitz einst und jetzt. Aber auch auf dem Wasser kann man Bamberg erkunden. Die beiden Ausflugsschiffe „Christel“ und „Stadt Bamberg“ bieten regelmäßig Rundfahrten an. Aber auch ganz romantisch von der Gondel aus oder mit geführten Kanutouren sind Entdeckungen in der Wasserwelt möglich. Viel zu entdecken gibt es auch auf einer „kulturellen Schatzsuche“ entlang der Regnitz von Bamberg in Richtung Nürnberg. In diesem Jahr werden im Juni in Hallstadt 12 Bildhauer bei einem Symposium große Sandsteine bearbeiten und auf diese Weise Flussgesichter herstellen, die dann an Rad- und Wanderwegen im Main- und Regnitztal ausgestellt werden. Alle Informationen hierzu finden Sie im Internet unter www.flussparadies-franken.de und unter www.regnitzradweg.de.

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Bamberg ist aber auch eine klingende Stadt. Hier ist das weltberühmte Orchester, die „Bamberger Symphoniker“ zu Hause, die bereits die ganze Welt bereisen durften. Daneben finden sich in der Stadt eine große Zahl von Chören, Ensembles und Kammerorchester, darunter das „Bamberger Streichquartett“. Im Barockschloss Seehof finden im Frühling und Sommer attraktive Konzertreihen als Festivals an. Sechs weitere Konzerte stehen unter dem Titel“ Klassik im Kreuzgang“ auf dem Programm des Karmeliterklosters Bamberg. Weitere Musikveranstaltungen sind die „Rosengarten-Serenaden“, die „Kultur der Stille“ und Konzerte bei Kerzenschein. Überregionale Bedeutung haben die im Juni stattfindenden Festtage der Alten Musik sowie die anschließenden Festtage der Neuen Musik.

Das kulturelle Leben im Bamberg ist geprägt von der darstellenden Kunst. Neben dem Theater laden viele kleine Bühnen in der Stadt zu ihren verschiedenen Inszenierungen ein. Der Kunstverein stellt regelmäßig in den Theatern aus. Innovative Produktionen sind auch im „Theater am Michelsberg“, im „Wildwuchs-Theater“ und im „Nana-Theater“ zu finden. Sehr viele Clubs und Szenelokale laden zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Empfehlenswert sind auch Besuche im Lichtspiel- und im Orion-Kino, in denen auch regelmäßig Künstler zu Gast sind. In der „Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia“ sorgen in jedem Jahr 12 internationale Gäste für kulturelle Schmankerl, die dank eines Aufenthaltsstipendiums in Bamberg ihre Kreativität unter Beweis stellen können.

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Auch ein Museumsbummel lohnt in Bamberg: Rund um den Domberg befinden sich zum Beispiel das Diözesanmuseum mit sem spektakulären Sternenmantel aus der Kaiserzeit, das Historische Museum mit einer großen Kunstsammlung und die barocke Residenz mit der Staatsgalerie, Schloss und Gemäldesammlung. In der Staatsbibliothek lohnt der Blick auf die „Bamberger Apokalypse“. Eindrucksvoll ist der Vogelsaal im Naturkundemuseum, eingerichtet von Fürstbischoff Erthal als Naturalienkabinett. Ein Besuch lohnt sich auch im Alten Rathaus mit seiner Ausstellung zur „Sammlung Ludwig“ – einer reichhaltigen Porzellansammlung. Wer jetzt zur Osterzeit nach Bamberg kommt, dem empfiehlt sich ein Besuch in der Stadtgalerie „Villa Dessauer“. Hier ist derzeit die Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ zu sehen, die einen Querschnitt des jüdischen Lebens vom Mittelalter bis in die Gegenwart bietet. Alle Infos zu den Museen finden Sie im Internet unter www.domberg-bamberg.de oder unter www.museum-bamberg.de.

Wer in Bamberg unterwegs ist, profitiert von der „BambergCard“. Vorteile sind vollbezahlte Leistungen wie eine zweistündige Stadtführung, sieben Museumsbesuche und die unbegrenzte Nutzung des Liniennetzes der Bamberger Stadtbusse. Zahlreiche Einrichtungen gewähren zudem Ermäßigungen für Besitzer der „BambergCard“. Zu erreichen ist Bamberg bequem über die Autobahnen 70 und 73, per Bahn über den Fernbahnhof Bamberg oder per Flugzeug via Nürnberg. Zudem ist Bamberg an die S-Bahn Nürnberg angeschlossen. Alle Informationen zu unserem Urlaubsziel finden Sie im Internet unter www.bamberg.info.