Das goldene Land – exotisch, geheimnisvoll und bei vielen Reisenden noch weitgehend unbekannt: Die Rede ist von Myanmar, früher auch Burma oder Birma genannt.

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Nach vielen Jahren der Abschottung unter einer Militärdiktatur hat sich das Land nun der Welt geöffnet und bietet einen neuen Blick auf die asiatische Kultur. Myanmar ist „unverbraucht“ und hat derzeit noch ein ganz anderes Verhältnis zum Tourismus als beispielsweise Thailand oder Indonesien.

© GettyImages, Bagan

Von Deutschland aus fliegen etliche große Airlines mit Zwischenstopp nach Yangon oder Mandalay. Günstiger ist es jedoch, mit einer großen Airline nach Bangkok zu fliegen, dort vielleicht auch ein paar Tage zu verbringen und dann mit einer kleinen asiatischen Airline weiterzufliegen. Von Bangkok aus ist man in ca. einer Stunde in Myanmar. Für die Einreise benötigt man einen gültigen Reisepass sowie ein Touristenvisum, das man einfach online beantragen kann. Auch Geldwechseln ist unkompliziert möglich an Wechselstuben in den Flughäfen. Die Landeswährung ist Kyat, oft kann man aber auch größere Beträge wie für Hotelübernachtungen oder Ausflüge mit US Dollar bezahlen.

Da die Infrastruktur noch nicht sonderlich gut ausgebaut ist, gibt es nur wenige Straßen. Die Busverbindungen zwischen den Städten sind gut, entsprechen allerdings meist nicht europäischen Standards, wenn man die normalen Busse für Einheimische nutzt. Aufgrund der schlechten Straßen und unzähligen Stopps kann man für 200 Kilometer auch gerne einmal 8 bis 10 Stunden brauchen. Schneller geht es natürlich mit Inlandsflügen, die jedoch relativ teuer sind im Verhältnis zum Bus (Flug = ca. 120€, Bus = ca. 10€ für Langstrecke). Ein Kompromiss sind die luxuriösen Touristenbusse, die hervorragend ausgestattet sind und um die 40€ für Langstrecke kosten.

Was jeder Reisende mit ein bisschen Sinn für Abenteuer unbedingt machen sollte, ist eine Zugfahrt. Es ist dreckig, es ist laut, es rattert – aber es ist ein einmaliges Erlebnis!


Ein Auto zu mieten ist für Ausländer in Myanmar leider nicht erlaubt. In manchen Städten, z.B. Mandalay oder Bagan, kann man sich jedoch Roller leihen, um die näheren Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Und die ganz Sportlichen schwingen sich auf‘s Fahrrad!

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Myanmar ist bekannt für Tausende von Pagoden und Stupas (große und kleine Tempel). Die wohl bekannteste Pagode ist die Shwedagon Pagode in Yangon. Die Tempelanlage ist gigantisch und eines der wichtigsten buddhistischen Heiligtümer der Welt. Fast 60 Tonnen Gold wurden hier verbaut, dazu kommen Millionen von Diamanten und Edelsteinen. Der Eintritt in dieses Wunderwerk kostet ca. 5€, besonders empfehlenswert ist ein Besuch am späten Nachmittag, damit man die Pagode sowohl bei Tageslicht als auch im Dunklen mit Beleuchtung bewundern kann.

Yangon ist die quirligste Stadt in Myanmar und sicherlich auch die Stadt mit den meisten westlichen Einflüssen. Hier haben sich viele wunderschöne Kolonialbauten erhalten, auf den Straßenmärkten werden frische Lebensmittel feilgeboten und wer sich einen Longyi, den traditionellen Wickelrock, oder ein anderes Kleidungsstück maßschneidern lassen möchte, sollte sich auf den Textilmärkten umsehen. Es gibt tolle Rooftop Bars zu gehobenen Preisen, traditionelles Essen bekommt man dafür schon für umgerechnet 2 bis 3€. Ein toller Tipp, um einen Einblick in das Leben der Menschen rund um Yangon zu bekommen, ist die Fahrt mit dem Circular Train. Für umgerechnet 30 Cent nimmt einen der Bummelzug für drei Stunden mit ins dörfliche Leben am Stadtrand.


Weiter oben im Norden liegt die Stadt Mandalay. Die Atmosphäre hier ist ganz anders als in Yangon, die Straßen sind breiter und alles wirkt ein wenig geordneter und ruhiger. Vom Mandalay Hill aus hat man eine tolle Aussicht über die ganze Stadt. Ganz in der Nähe am Fuß des Berges liegt die wunderschöne Kuthodaw Pagode, eine Ansammlung von 729 kleinen, weißen, symmetrisch angeordneten Stupas. In den Stupas befindet sich jeweils eine Marmorplatte mit buddhistischen Texten, weshalb die Anlage auch als „größtes Buch der Welt“ bezeichnet wird. In einigen Vierteln kann man den Goldschlägern, Steinmetzen und Holzschnitzern über die Schulter schauen. Einige Kilometer entfernt von Mandalay befindet sich die U-Bein Brücke, die älteste und mit 1,2 Kilometer die längste Teakholzbrücke der Welt.

© GettyImages, Irrawaddy River

Von Mandalay aus kann man wunderbar eine Fähre nehmen, die einen über den Irrawaddy River gemächlich nach Bagan schippert. Die Tempelstadt beeindruckt mit über 2000 Pagoden, die aus einer steppenähnlichen Landschaft in die Höhe ragen. Am schönsten ist es, wenn die Sonne aufgeht, der Morgendunst noch in den Spitzen der Tempel hängt und unzählige Heißluftballons den Himmel sprenkeln – ein faszinierendes Schauspiel!

Wer genug von Tempeln hat, sollte definitiv noch einen Abstecher zum Inle Lake machen. Bekannt ist der See für seine Einbeinruderer, aber auch die schwimmenden Dörfer und Felder bieten einen interessanten Anblick, außerdem kann man rund um den See hervorragend wandern und bergsteigen.

© GettyImages, Inle

Wer das Meer einem See vorzieht, dem sei der Ngapali Beach ans Herz gelegt. Menschenleere Strände und tolle Fischrestaurants bieten Entspannung pur, gerade nach einem doch ein wenig abenteuerlichen Urlaub im Rest von Myanmar.

Das allerschönste an Myanmar sind jedoch die Menschen. Auch wenn viele Einheimische kein Englisch sprechen, kann man sich mit Händen und Füßen unterhalten. Überall wird man angelächelt, der Bus fährt eine Extrarunde, um einen direkt vor dem Hotel abzuliefern und die Hilfsbereitschaft der Einheimischen ist einmalig. Als Urlauber fühlt man sich hervorragend aufgehoben in Myanmar und bei so vielen Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten für Aktivitäten ist sicherlich für jeden etwas dabei, egal ob Individual- oder Pauschalreisender.