Gesundland Vulkaneifel: Landschaft als Therapie?
Sendung vom 01. / 02. August 2015

© Gesundland Vulkaneifel

Das Gesundland Vulkaneifel ist Teil des Mittelgebirges Eifel und befindet sich im westlichen Teil von Rheinland-Pfalz. Sein Herzstück bilden die Kommunen Daun, Manderscheid, Ulmen und Bad Bertrich. Entstanden ist das Gesundland durch einen Zusammenschluss der Verbandsgemeinden mit dem Ziel, dass die Urlaubsgäste in der Region einen entschleunigenden, schönen und vor allem gesunden Urlaub verbringen können. Die Idee entstand nach dem gemeinsamen Gewinn des rheinland-pfälzischen Kur- und Heilbäderwettbewerbs im Jahr 2009.

Die Vulkaneifel reicht von der belgischen Grenze bis etwa nach Bad Bertrich. In diesem Bereich befinden sich rund 350 kleinere und größere Vulkane. Die Region kann auf eine alte vulkanische Phase zurückblicken, die bis zu 45 Millionen Jahre in die Vergangenheit führt. Diese Vulkane in der Hocheifel sind längst erloschen. Im jungen Vulkangebiet gab es eine lebhafte Phase in den letzten rund eine Million Jahren. Der letzte Vulkanausbruch ereignete sich hier vor rund 10.900 Jahren. Der Vulkan bei Ulmen ist damit der Jüngste in Deutschland.

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An vielen Stellen lässt sich das vulkanische Geschehen heute noch gut verstehen. Viele Berge und Kegel zeichnen ein Bild der Geschichte. Dazu gehört auch der Ernstberg, die höchste Erhebung in der Vulkaneifel mit 699 Metern. Weltbekannt sind die Maare, in die Erde hinein gesprengte Trichter. Insgesamt gibt es 74 dieser wissenschaftlich nachgewiesenen Maare. Einige davon sind inzwischen mit Wasser gefüllt. Die zahlreichen Maarseen laden zu Ausflügen ein. Hier ist Schwimmen, Angeln und Wassersport möglich. Und auch eine Bootstour auf einem Vilkansee bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Einige Maare sind aber auch für den Naturschutz vorbehalten. Im Geopark Vulkaneifel kann der Urlauber an vielen Informationstafeln einen Überblick über die Erdgeschichte und die Entstehung von Vulkanen bekommen. Zusätzlich werden eine Vielzahl von Wanderungen und Exkursionen unter fachkundiger Anleitung der Geoparkführer angeboten.

Ein Urlaub im Gesundland Vulkaneifel verspricht gesunde Ferien, Harmonie und Wohlbefinden. Wandern, Erholung, gutes Essen und ausreichend Schlaf sorgen für ein körperliches Wohlbefinden. Das Besondere am Gesundland ist aber die therapeutische Wirkung der Landschaft. Denn die Landschaft wirkt auf den Menschen energetisch. Denn wer sich auf Spaziergänge und Wanderungen durch die Vulkaneifel und rund um die Maare begibt, der entschleunigt, entspannt, baut Stress ab und sammelt neue Kraft für den Alltag. Dafür steht auch die Gesundland-Botschafterin Heike Boomgarden. Ihre Aufgabe ist es, die Region mit allen ihren Besonderheiten und Facetten zu präsentieren.

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Das Gesundland Vulkaneifel bietet traumhafte Bedingungen für ausgedehnte Wandertouren. Wer sich zunächst auf kürzeren Routen versuchen und dennoch die beeindruckende Landschaft der Region genießen möchte, der sollte die Rundwege um die zahlreichen Maare und Maarkessel nutzen. Auch zwei Etappen des Eifelsteigs von Aachen nach Trier führen durch das Gesundland Vulkaneifel. Die Etappe 11 führt von Daun nach Manderscheid. Für die rund 23 Kilometer Wegstrecke benötigen Sie etwa 6 – 7 Stunden. Die zweite Etappe ist stellt eine Ergänzung ab Manderscheid dar und hat eine Länge von rund 18 Kilometern. Je nach Route sind die Wege des Eifelsteigs schon gebirgig. Allerdings sind sie dennoch auch für ungeübte Wanderer und Urlauber problemlos zu benutzen. Insgesamt werden auf den Etappen des Eifelsteigs mehrere hundert Höhenmeter überwunden.

Ein Geheimtipp ist der Maare- und Thermenweg – hier können Sie auf den Spuren des Wassers wandeln. Der Weg startet in Ulmen und führt am jungen Ulmener Maar vorbei durch einen romantischen Taleinschnitt bis nach Bad Bertrich. Hier wartet zur Erholung eine Salzwasserquelle. Beeindruckende Ausblicke verspricht auch eine Tour auf dem Manderscheider Burgenstieg. Auf sechs Kilometern Länge führt der Weg durch herrlich grüne Wälder und bietet besonders reizvolle Blicke auf die beiden Burgen.

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Im Gesundland Vulkaneifel finden zahlreiche geführte Gesundheitswanderungen statt. Hier werden ausgedehnte Spaziergänge mit speziellen physiotherapeutischen Angeboten verbunden. Diese Gesundheitswanderungen können die Bewegungsverhältnisse und das Allgemeinbefinden verbessern, aber auch Muskelpartien stärken und den Kreislauf und den Blutdruck stimulieren. Die idyllischen Orte für die Anwendungen versprechen eine Verbesserung der Entspannung, aber auch neue Kraft, Energie und eine höhere Ausdauer bei körperlichen Aktivitäten.

Zusätzlich laden auch zahlreiche Themen- und Erlebniswege zum Entdecken ein. Der Bienenlehrpfad in Ulmen ist auch für die Kleinsten interessant. Auf 1,5 km Länge werden an zahlreichen Stationen die Themen Biene und Imkerei behandelt. Auch ein Insektenhotel und ein Picknickplatz sowie Bienenkörbe aus Stroh liegen auf der Route. Weitere Themenwanderungen beschäftigen sich z.B. mit den Themen „Hexen, Henker und Halunken“ – auf Spurensuche in der Geschichte oder mit dem Leben der Dachse und der roten Waldameisen in der Region auf dem Erlebnisweg Achterhöhe. Vom Eifelblick Achterhöhe aus wird der Urlauber mit einem traumhaften Blick über das Gesundland belohnt. Auf vielen Themenwegen werden auch geführte Wanderungen mit Eifel-Gästeführern angeboten.

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Ein schier endloses Netz an Radwegen bietet für Radtouristen im Gesundland Vulkaneifel beste Bedingungen für jeden Anspruch. Zu empfehlen ist der Maare-Mosel-Radweg. Er führt auf einer alten Bahntrasse rund 60 Kilometer weit von Daun bis an die Mosel nach Bernkastel-Kues. Die Strecke hat viel zu bieten und ist vor allem auch für Familien bestens geeignet. Auf den Raderlebnisschleifen sind Abstecher zur Lavabombe oder zu den Manderscheider Burgen möglich. Ein weiterer Tipp ist der „Kosmos-Radweg“. Auf 20 Kilometern geht es einmal quer durchs Sonnensystem auf Entdeckungsreise. Bei der Ankunft in Meerfeld bietet sich dann auch ein Sprung ins Maar zur Abkühlung an. Wer es anspruchsvoller mag, der sollte sich im Trailpark versuchen. Hier gibt es auf anspruchsvollen Wald- und Forstwegen verschiedene Schwierigkeitsstufen zu bewältigen. Von der gemütlichen bis zur rasanten Route mit Single Trails und spektakulären Abfahrten ist alles möglich. Und wer sich scheut, die Eifelhöhen nur mit Muskelkraft erradeln zu wollen, für den stehen im Gesundland Vulkaneifel auch E-Bike-Verleihstationen zur Verfügung.

Einmalig in Europa ist der erste landschaftstherapeutische Park im Gesundland Vulkaneifel. Dieser befindet sich in Bad Bertrich und wurde erst im Mai 2012 eröffnet. Er lehnt sich an das Konzept der Landschaftstherapie ab und will den Kontakt zur Natur vermitteln und die mentale Ausgeglichenheit der Besucher verbessern. Dabei geht es vor allem um die Sehnsucht nach Lebendlgkeit, Ursprünglichkeit und Freude, die in den sieben Themengärten mit Leben erfüllt werden soll. Dabei sollen die einzelnen Elemente neue Blickwinkel beim Betrachter hervorrufen. Im landschaftstherapeutischen Park befinden sich der Fürstengarten, der Kräutergarten, der Entspannungsgarten, ein Lavagarten, der „Stille Garten“, der Terrassengarten und ein Bewegungsgarten. Unsere Tipps sind ein Abstecher in den prunkvollen Fürstengarten, den romantischen Kräutergarten mit seinen vielen Dufterlebnissen und der Lavagarten, bei dem es um die Gesteine und um die Stärkung von Kraft und Urvertrauen geht.

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Zahlreiche Sehenswürdigkeiten laden zu einem Besuch während Ihres Urlaubs im Gesundland Vulkaneifel ein. Beispielsweise die Kreuzritterburgruine, einst Sitz des Kreuzritters Heinrich von Ulmen. Am Antoniuskreuz wurde laut Sage ein Säckchen mit Erde aus dem Heiligen Grab vergraben. Auf jeden Fall anschauen sollte man sich die beiden Manderscheider Burg. Die beiden Burgen waren nur durch ein Tal getrennt, wurden früher aber von verschiedenen Burgherren betreut. Einmal im Jahr bilden sie die Kulisse für das Manderscheider Burgfest. Ende August verwandelt sich dabei die Region in einem mittelalterlichen Gewand zum Schauplatz für Gauklereien und Ritterspiele. Sehr beliebt ist auch ein Besuch in der Glockengießerei in Brockscheid oder im Zisterzienserkloster in der Nähe von Manderscheid mit Kunstwerkstatt, Bücherei und Museum „Alte Mühle“. Das Kloster ist auch Kulisse für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen.

Ein Abstecher lohnt sich auch zu den nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegenden drei Maaren, welche die „Augen der Eifel“ bilden. Im Maarmuseum in Manderscheid können Sie auch einmal ein Maar von Innen betrachten. Dort gibt es ein begehbares Großmodell mit audiovisuellen Stationen. Ein 3-D-Maarmodell steht im Eifel-Vulkanmuseum in Daun. Dort sind auch Modelle von Maaren, Schlackenkegeln und Mineralquellen zu besichtigen. Nicht nur für Geologie-Fans ein echtes Muss. Weiteres Highlight ist die „Lavabombe“ – eine riesige Basaltkugel mit etwa sechs Metern Durchmesser. Im in der Nähe befindlichen Vulkanhaus können Sie auch eine 12.000 Jahre alte Lavaspaltenwand und eine Magmakammer erkunden.

Im August und September finden zahlreiche sportliche Veranstaltungen im Gesundland Vulkaneifel statt. Dazu zählen der Vulkan-Cross-Triathlon, der Gesundland Vulkaneifel-Schnuppertriathlon, aber auch der „Vulkanbike-Eifel-Marathon“ und der „Maare-Mosel-Lauf“.

Das Gesundland Vulkaneifel ist bequem über die Autobahnen A 1 und A 48 erreichbar. Zahlreiche Buslinien erschließen die Region. Per Flugzeug ist die Region via Köln/Bonn, Hahn und Frankfurt zu erreichen. Alle Informationen zu unserem Urlaubsziel finden Sie auch im Internet unter www.gesundland-vulkaneifel.de.