Den Rheingau mit allen Sinnen genießen
Sendung vom 13. / 14. Februar 2016

© KTRT Kulturland Rheingau

© Rheingau Taunus Kultur- und Tourismus GmbH

Der Rheingau zählt zu den klimatisch günstigsten Lagen in Hessen. Er erstreckt sich entlang des Rheins an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Als Rheingau wird dabei die Region zwischen Lorch im Nordwesten am Rhein gelegen und Hochheim im Südosten am Main gelegen bezeichnet. Große Teile der Region befinden sich im Rheingau-Taunus-Kreis. Einige Teile davon wie z.B. Bad Schwalbach zählen aber geographisch schon zum Untertaunus. Geprägt wird die Region von Bergen und Hügeln. Sie bilden zusammen mit dem sehr milden Klima ideale Bedingungen für den Weinbau, der für die Region seit Jahrhunderten typisch ist. Weltbekannt ist vor allem der Rheingauer Riesling. Aber auch als Urlaubsziel für Wanderer und Genussreisende hat sich die Region einen echten Namen gemacht. Mehrere Premium-Wanderwege bieten für jeden Anspruch die richtige Route. Zahlreiche historische Burgen und Schlösser auf den Höhenzügen entlang des Rheins reihen sich aneinander wie an einer Perlenschnur und warten nur darauf, erkundet zu werden. Nicht anders sieht es mit den historischen Städten und Weinbauorten aus. Ob Rüdesheim oder Eltville, Aßmannshausen oder Oestrich-Winkel, die klangvollen Namen der Gemeinden sind international ein Begriff. Auch Kulturfreunde kommen in der Region nicht zu kurz – nicht nur wegen des weltbekannten Rheingau-Musik-Festivals.

© Rheingau Taunus Kultur- und Tourismus GmbH

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Was macht den Rheingau aber so liebens- und lebenswert? – Natur, Kultur und Genuss gehen im Rheingau eine außergewöhnliche Verbindung ein. Neben der facettenreichen Landschaft können Sie entlang des Rheins zahlreiche Kirchen und prächtige Schlösser und Burgen entdecken. Dazu kommen stilvolle Klöster – und natürlich der Wein, der im mediterranen Klima reift. Nicht umsonst wird der Rheingau auch gerne als „Toskana des Westens“ bezeichnet. Dies alles macht den Rheingau unverwechselbar.

Der Rheingau ist eine der traditionsreichsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Hier kann auf eine jahrhundertelange Weingeschichte zurückgeblickt werden. Mit Einrichtungen wie der Steinberg-Kellerei beweist die Region aber auch, dass sie nicht nur von der Tradition lebt, sondern in der Moderne genauso ihren Platz einnimmt. Schon vom Rhein aus lassen sich die vielen Weinberge prima erkennen. Weltbekannt sind natürlich die Steillagen bei Aßmannshausen und Lorch. Hier gedeihen vor allem die Trauben für den sehr bekömmlichen Spätburgunder. Hier finden die Reben exzellente Bedingungen wie eine starke Sonneneinstrahlung und mineralische Böden vor. Eigentlich ist der Rheingau aber als „Rieslingland“ bekannt. Denn 80 Prozent des erzeugten Weins ist natürlich der Riesling. Insgesamt stehen in der Region 3.000 Hektar Rebfläche zur Verfügung.

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© Volker Oehl

Weinliebhaber dürfen sich freuen. Denn die edlen Tropfen können nicht nur in den vielen Weinlokalen und auf den traditionellen Weinfesten verkostet werden. Immer wieder öffnen die Winzer ihre Weinkeller und Weingüter und bieten Seminare, Weinproben und Weinverkostungen an. Teilweise werden ganze kulinarische Abende in Verbindung mit Vorträgen und regionalen Spezialitäten geboten. In fast allen Rheingau-Kommunen nehmen Sie die Winzer aber auch gerne mit in die Weinberge. Auf Weinwanderungen können Sie vieles rund um den Rebensaft erlernen und den Trauben beim Wachsen zuschauen. Die Touren werden dabei wahlweise zu Fuß, mit dem Traktor oder dem Planwagen angeboten. In vielen Weingütern können Sie auch in Vinotheken stöbern.

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© Schloss Vollrads

Ein besonderes Erlebnis ist die Verbindung von Wein und Schloss. Denn in den Schlössern Vollrads und Johannisberg dreht sich regelmäßig alles um den Wein. Lernen Sie die Schlösser bei Führungen näher kennen, genießen Sie edle Tropfen bei Veranstaltungen und Konzerten oder lassen Sie sich in die umfangreichen Vinotheken entführen. Schloss Vollrads ist eines der ältesten Weingüter der Welt. Schon seit dem Jahr 1211 kann hier der Weinhandel dokumentiert werden. Schloss Johannisberg ist die Geburtsstätte des „Spätlesereiters“. Die Wurzeln reichen dabei bis zu einem im 11. Jahrhundert gegründeten Benediktinerkloster zurück.

Der Rheingau ist aber auch eine gesellige Region. Im Veranstaltungskalender finden sich allein für 2016 mehr als 600 Events. Viele Veranstaltungen drehen sich dabei rund um den Wein. Ende Februar wurde das „Rheingau Gourmet und Wein Festival“ eröffnet. Zum 20. Mal präsentieren internationale Koch- und Weinstars ihr Können. Sterne- und Spitzenköche sowie Top-Winzer aus allen fünf Kontinenten besuchen dabei die Region und servieren hier ihre Spezialitäten. Die Veranstaltungsreihe läuft noch bis Mitte März. Highlights sind die zahlreichen Tastings und Dinner von Weltstars aus Mexiko, Hongkong, Bangkok, Santa Barbara oder Sankt Moritz. Aber auch die heimischen Spitzenköche und Top-Winzer werden wie immer nicht fehlen.

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© Volker Oehl

Kulinarisch geht es auch im Frühling weiter. Schon zum 30. Mal findet in diesem Jahr die „Rheingauer Schlemmerwoche“ statt. Im Frühling werden unter dem Motto „Regionale Weine – Regionale Küche – Regionale Originale“ zahlreiche Köstlichkeiten der Sterneköche und heimischen Winzer serviert. Mehr als 100 gastronomische Betriebe sind mit dabei, vom Sterne-Restaurant bis zum Landgasthof, vom Weingut bis zur Straußwirtschaft. Hier steht das regionale Produkt im Vordergrund. Von rustikalen Gerichten wie „Handkäs mit Musik“, „Winzerweck“ oder „Hausmacher Wurstplatte“ bis hin zu Delikatessen wie „Rheingauer Rieslingsüppchen“, „Wisperforelle“ oder das „Rheingauer Woihinkelchen“ – hier ist Genießen und Schlemmen erlaubt und erwünscht. Übrigens können Sie die Straußwirtschaften im Rheingau, die ja immer nur 12 Wochen im Jahr geöffnet haben dürfen und meist von Winzern in urigen Weinlauben, Weinkellern oder Höfen installiert werden, ganz leicht erkennen. Denn im Rheingau heißt es: „Wo´s Sträußche hängt, wird ausgeschenkt“. Suchen Sie also nach dem Strauss am Eingang und lassen Sie sich von den regionalen Spezialitäten verzaubern.

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© Rheingau Musikfestival

Der Rheingau ist aber nicht nur die Top-Adresse für kulinarische und lukullische Genüsse. Auch ein reichhaltiges Kulturprogramm lässt keine Wünsche offen. International bekannt ist natürlich das „Rheingau-Musik-Festival“. Dabei wird ein „Sommer voller Musik“ geboten – mit Klassik, Konzerten und auch Jazz. Es sind aber nicht nur die Weltstars, die das Festival so einzigartig machen. Es sind auch die Locations. In einzigartiger Atmosphäre und vor romantischer Kulisse entführt Sie die Musik in die Welt der Phantasie und lädt zum Träumen ein. Zu den prächtigen Veranstaltungsorten zählen das Staatstheater in Wiesbaden, das Kloster Eberbach, die Schlösser Vollrads und Johannisberg und zahlreiche Weingüter. Zu den Highlights in diesem Jahr zählen Klassikgrößen wie Ann-Sophie Mutter mit ihrem Ensemble, das Deutsche Sinfonieorchester aus Berlin oder das London Philharmonic Orchestra. Und auch Jazzfreunde dürfen sich auf einige Leckerbissen freuen. Am einfachsten ist die Bestellung im Internet unter www.rheingau-musik-festival.de. Die Karten- und Infohotline ist auch telefonisch erreichbar unter (0 67 23) 60 21 70.

© Rheingau Taunus Kultur- und Tourismus GmbH

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Genießen sollten Sie aber auch die atemberaubende Landschaft. Der Rheingau ist dabei ein Paradies für Wanderfreunde. Hunderte Kilometer von Wanderwegen für jeden Anspruch lassen keine Langeweile aufkommen. Immer wieder laden gemütliche kleine Weinlokale zum Verweilen ein. Aushängeschild der Region ist natürlich der Rheinsteig, ein echter Premium-Wanderweg. Er führt von Wiesbaden bis Bonn und hat eine Gesamtlänge von 320 Kilometern. Er führt quer durch den Rheingau, biegt dann in das Obere Mittelrheintal ein und windet sich an Koblenz vorbei. Die erste Etappe von Wiesbaden bis Rüdesheim ist noch eher flach. Weil hier noch nicht so viele Höhenmeter zu überwinden sind, eignet sich der Rheinsteig hier auch für Anfänger. Der Abschnitt zwischen Rüdesheim und Kaub verfügt über zahlreiche Steilstrecken und ist eher etwas für den ambitionierten Wanderer. An einigen Stellen sollten Sie schwindelfrei sein. Dafür werden Sie mit prächtigen Burgen und Schlössern belohnt, die man auch besichtigen kann – und traumhaften Perspektiven auf den Rheingau und das Mittelrheintal. Touren auf dem Rheinsteig werden auch geführt angeboten.

Nicht ganz so schwierig ist die „Rhein-Romantik-Tour“. Die 11,7 Kilometer lange Strecke ist als Rundweg über Rüdesheim, Aßmannshausen und Aulhausen angelegt. Hier werden rund 425 Höhenmeter überwunden. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten liegen entlang der Strecke. Und auch hier können herrliche Blicke auf das Rheintal geworfen werden.

© Wolfgang Blum

© Wolfgang Blum

Für die kleine Wandertour bieten sich zahlreiche Spaziergänge an. Eine Empfhelung ist der Gang von Schloss Vollrads zum Schloss Johannisberg. Eine kurze Strecke, die Sie mit Schlössern, Klöstern, Wein und tollen Ausblicken verwöhnt. Wer an seiner Leistungsgrenzen gelangen möchte, der sollte an der 24-Stunden-Wanderung quer durch den Rheingau teilnehmen, die regelmäßig angeboten wird. Immer am ersten Wochenende nach Pfingsten geht es beim Wandererlebnis „Flötenweg“ gemütlicher zu. Hier werden zwischen Hallgarten und Schloss Johannisberg auf rund 10 km Strecke 15 Weingüter Sie mit ihren Probierständen verwöhnen. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. An vielen Orten werden Sie mit Live-Musik unterhalten.

In der Hauptsaison werden von den einzelnen Tourist-Infos im Rheingau nahezu täglich geführte Wanderungen angeboten. Auch durch den Untertaunus. Hierzu gibt es auch umfangreiches Kartenmaterial. Zur besseren Auswahl empfiehlt die REISESHOW die beiden Broschüren „Limes, Streuobst und Gebück“, die sich mit dem Untertaunus befasst – sowie „Wandern, Wein und Weitblicke“ für den Rheingau. Hier werden Wanderrouten für jeden Schwierigkeitsgrad detailliert beschrieben.

© Volker Oehl

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Bei Ihrem Rheingau-Urlaub darf natürlich auch ein Abstecher in die vielen romantischen Weinorte und Städte nicht fehlen. Überall werden Stadt- und Themenführungen angeboten. Unsere Tipps: Eltville, die Stadt der Rosen, geprägt von einer historischen Altstadt und der historischen Burg aus dem 14. Jahrhundert direkt am Rhein. Auch das historische Zentrum von Rüdesheim ist sehr sehenswert. Natürlich ist ein Besuch in der Drosselgasse Pflicht. Ein Abstecher lohnt aber auch zum Kloster Eibingen mit der Abteil Sankt Hildegard. Und mit der Seilbahn sollten Sie natürlich eine Fahrt zum hoch über der Stadt gelegenen Niederwalddenkmal unternehmen.

In Kiedrich sollten Sie unbedingt die Basilika Sankt Valentin besuchen. Diese kann zahlreiche gotische Kunstschätze ihr Eigen nennen. Dort befindet sich auch die älteste noch bespielbare Orgel Deutschlands. Von Kiedrich ist es praktisch auch nur noch ein Katzensprung zum Kloster Eberbach. Es liegt in einem Seitental. Hier wurde der Film „Der Name der Rose“ gedreht. Regelmäßig werden Führungen angeboten. Auch die älteste Weinstadt Hessens, Oestrich-Winkel, sollten Sie besucht haben. Zu den Highlights zählen das Brentanohaus, die Basilika Sankt Egidius aus dem Jahr 1263 und der Oestricher Kahn. Bereits erwähnt hatten wir auch schon Schloss Vollrads. Auch Aßmannshausen oder Lorch sollten auf ihrer Städtetour keinesfalls fehlen.

© Rheingau Taunus Kultur- und Tourismus GmbH

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Natürlich haben wir auch wieder ein paar Geheimtipps für Sie: Wandeln Sie auf den Spuren einer großen Frau – Hildegard von Bingen. Die Benediktinerabteil Sankt Hildegard liegt oberhalb von Rüdesheim inmitten von Weinbergen. Auch heute noch bewirtschaften die dort lebenden Nonnen ihr Kloster selbst. Dort gibt es Weinanbau, einen Klosterladen, die Produktion von Dinkelprodukten, eine Goldschmiede und eine Keramikwerkstatt. Das Kloster ist eine Oase der Ruhe zum Entspannen und Entschleunigen. Hier finden auch Gebete, Lesungen, Gottesdienste und Konzerte ihren Platz.

Eine weitere Empfehlung ist eine Rundtour von und nach Rüdesheim. Ein echtes Familienhighlight. Los geht es mit der Seilbahn von Rüdesheim rauf zur Germania. Hier schauen Sie sich das Denkmal an und können tolle Ausblicke über die Region genießen. Danach geht es weiter über den Wanderweg zum Jagdschloss Niederwald. Hier befindet sich auch ein abwechslungsreich gestaltetes Wildgehege. Auch die Zauberhöhle und den Aussichtspunkt Rossel sollten Sie hier besuchen. Von dort aus geht es talwärts mit dem Sessellift nach Aßmannshausen. Nach einer Tour durch das romantische Zentrum können Sie die Rundreise per Schiff nach Rüdesheim zu Ende führen. Der Ring kann noch durch einen Romantik-Abstecher erweitert werden. Hier geht es zur Schlossburg Rheinstein bei Trechtlingshausen. Übrigens: Zu festen Terminen bieten die Seilbahnen zur Germania auch herrliche Mondscheinfahrten an.

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© Foto Faber

Und wo wir schon beim Mond sind. Auch eine ganz besondere Übernachtungsgelegenheit haben wir noch für Sie: Das Traditionshotel Lindenwirt in der Rüdesheimer Drosselgasse bietet Übernachtungen in einem Weinfass an. Zwei Personen passen dabei in ein Fass. Das Angebot beinhaltet auch Dusche und WC und für den krönenden Abschluss ein rustikales Winzerfrühstück. Etwas Spektakuläres – gerade auch für frisch Verliebte.

Der Rheingau ist rund ums Jahr eine Reise wert. Der Frühling beginnt aufgrund der klimatischen Gegebenheiten hier im März immer ein paar Tage früher als anderswo. Hauptreisezeit ist aber Mai bis Oktober. Dann finden auch viele Weinfeste statt. Sehr beliebt ist der Rheingau aber auch in der Vorweihnachtszeit. Dann lohnt sich ein Besuch auf dem Weihnachtsamarkt der Nationen in Rüdesheim.

Der Rheingau ist bequem über die Autobahnen 3 und 66 zu erreichen. Quer durch die Region verläuft am Rhein entlang die bekannte Bundesstraße 42. Direkt daneben rollen die Regionalzüge der Linie Koblenz-Wiesbaden-Frankfurt. Die nächsten Fernbahnhöfe befinden sich in Wiesbaden und Mainz. Per Flugzeug ist der Rheingau via Frankfurt und Hahn an den Fernverkehr angebunden.

Alle Informationen zu unserem Urlaubsziel finden Sie auch im Internet unter www.kulturland-rheingau.de. Dort ist auch der komplette Veranstaltungskalender abrufbar.