„Kleine Luxemburger Schweiz“ – das Müllerthal“

Sendung vom 09. / 10. Juli 2016

Den Namen „Kleine Luxemburger Schweiz“ hat das Müllerthal den Feriengästen aus den Niederlanden zu verdanken. Sie hatten einst die Region als Urlaubsparadies entdeckt und die Mittelgebirgslandschaft mit ihren vielen Bergen, Hügeln und romantischen Tälern einfach so getauft. Auch die ausgedehnten Waldgebiete sind markant. Zentrum der Region ist Echternach. Bis auf über 300 Höhenmeter geht es in Berdorf und Beaufort. Rund 25.000 Menschen leben in der Region, die vor allem vom Tourismus geprägt wird. Charakteristisch für weite Teile des Müllerthals sind vor allem die beeindruckenden Felsformationen aus Sandstein.

(c) ORT Tourismusverband Mullerthal

© ORT Tourismusverband Müllerthal

Wer die Region erkunden will, sollte das am Besten auf dem „Müllerthal Trail“ tun. Er ist der so genannte Leitwanderweg mit einer Länge von 112 Kilometern. Drei große Rundrouten zeichnen die Strecke aus. Route 1 führt von Echternach aus über 38 km entlang des Tals der Sauer. Hier bieten sich tolle Ausblicke auf die deutsche Südeifel. Im weiteren Verlauf geht es bergauf und durch ausgedehnte Waldgebiete zurück nach Echternach. Hier kommt man auch am idyllischen Echternacher See vorbei. Auch die Route 2 beginnt in Echternach. Sie führt auf 37 km Länge in die Felsenregion. Hier geht es ordentlich bergauf und bergab. Die Elemente Felsen, Wasser und Höhlen spielen hier eine große Rolle. Einige der Höhlen kann man sogar besuchen. Die dritte Route über 37 km beginnt entweder in Beaufort oder in Blumenthal. Sie können aber auch in La Rochette Ihre Wandertour beginnen. Auf dieser Wanderung werden Sie wunderbare Wälder genießen. Außerdem lockt ein Abstecher zu den beiden Burgen in Beaufort und La Rochette, die jede Menge Geschichte zu erzählen haben.

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Vor allem die Felsen haben die Region Müllerthal bekannt gemacht. Viele Urlauber suchen die Gemeinden um Echternach auf, um die beeindruckenden Sandstein-Felsformationen zu genießen. Vor Millionen von Jahren war die ganze Region mit Meerwasser bedeckt. Das hat sich später zurückgezogen und diese einzigartige Landschaftsform zurückgelassen. Zwar gibt es die Felsen auch in der deutschen Südeifel. In Luxemburg kann man die Felsen aber auch zum Klettern nutzen. Eine spezielle Kletterzone befindet sich in Berdorf. Wer kraxeln will, benötigt aber eine Genehmigung, die Sie aber problemlos beim Umweltamt erhalten.

Wie schon erwähnt, sind die beiden Burgen Beaufort und La Rochette echte Wahrzeichen der Region. Sie stammen aus dem 11. und 12.Jahrhundert. Nicht nur die Gemeinde La Rochette ist sehr pittoresk anzusehen. Besonders malerisch thront auf einem Felsvorsprung die dazugehörige Burg. Die Burg setzt sich aus mehreren Gebäuden zusammen. Vor allem das so genannte „Homburger Haus“ ist noch sehr gut erhalten. Eigentlich aus zwei Schlössern besteht die Anlage in Beaufort. Neben der Burgruine im Tal lohnt sich ein Besuch im bis zum Jahr 2012 noch bewohnten Renaissanceschloss, das inzwischen sogar wieder bei Führungen besichtigt werden kann.

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Auf dem Müllerthal Trail werden auch geführte Wanderungen und Touren angeboten. Speziell ausgebildete Guides halten jede Menge Wissenswertes über die Geologie und allerlei Sagen und Legenden von spannenden Orten bereit. So erfahren die Besucher, warum manche Felsblöcke so liegen, wie sie liegen. So

sollen die Felsen an einer verlassenen Burg bei Waldbillig angeblich die jungen Männer getroffen haben, die sich dort der einstigen Prinzessin nähern wollten. Also Vorsicht bei Annäherungsversuchen in diesem Bereich – es muss mit tieffliegendem Geröll gerechnet werden – oder etwa nicht? – Und wenn Sie im April ins Müllerthal kommen, dann erwartet Sie auf dem Trail ein großes Season Opening. Hier wird die Wandersaison mit Sternwanderungen, Kinderanimation und leckeren Gerichten aus der heimischen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion genießen.

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Neben den geführten Touren auf dem „Müllerthal Trail“ erwarten Sie eine Vielzahl weiterer ähnlicher Angebote im so genannten „Discover“-Programm. Hier können Sie die Region in all ihren Facetten entdecken. Wie wäre es mit Sightseeing durch Echternach, Touren durch La Rochette oder Kutschenfahrten in die ausgedehnten Wälder. Dort werden dann Bäume gefällt, die schließlich von Ardenner Pferden gezogen werden. Ein einzigartiges Erlebnis – für kleine und große Gäste. Auch die Führungen durch die Burgen gehören zum „Discover“-Programm. Aber nicht nur Familien und Einzelpersonen, sondern auch größere Gruppen, Vereine oder Unternehmen können von den speziellen Angeboten profitieren, die übersichtlich in einem Info-Folder zusammengestellt sind. Dieser ist beim Tourismusverband oder in den örtlichen Tourist-Informationen erhältlich. Themenführungen gibt es auch zu den Beriechen Natur, Kinder und Kultur. Auch Führungen für Gruppen in Reisebussen werden angeboten.

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Überhaupt können Sie das Müllerthal nicht nur zu Fuß erkunden. Wer seinen fahrbahren Untersatz mitnehmen möchte, für den lohnen sich die „Müllerthal Touring“-Angebote. Hier wurden vier anspruchsvolle Routen für Auto-; Bus- und Motorradnutzer ausgearbeitet. Sehr zu empfehlen ist die „Müllerthal Grand Tour“ mit einer Länge von 79 Kilometern. Hier tauchen Sie wirklich in die Besonderheiten des Landstrichs ein. Für Einsteiger lohnt sich die „Little Switzerland Tour“. Auf 24 km geht es von Echternach nach Berdort mit mehreren Zwischenstopps an beeindruckenden Felsformationen und am Aqua Tower. Weiter geht es dann mit Halt am Predigtstuhl, der als Fels über die Straße reicht, entlang der Sauer zurück nach Echternach.

Vor allem auch Motorradfahrer lieben das Müllerthal. Gut ausgebaute Straßen mit besten Bodenverhältnissen, dazu aber viele enge und verwinkelte Kurven und Steigungs- und Gefällstrecken. Ein echtes Paradies für die Biker. Da ist Cruisen angesagt. Gerade für die Liebhaber lohnen sich die Touren entlang der Sauer oder durch die Felsen.

Auch Radtouristen kommen im Müllerthal nicht zu kurz. Drei nationale Radwege führen quer durch die Region. Allesamt kreuzen sie sich in Echternach. Eine Route führt über 28 km Länge nach Luxemburg, eine weitere entlang der Sauer. Die dritte Strecke ist grenzüberschreitend und lädt zum Besuch in Wasserbillig und in Trier ein. Vier spezielle Mountainbike-Strecken lassen in puncto Anspruch und Höhendifferenzen keine Wünsche offen. Eine sehr beliebte Route verbindet Berdorf und Beuafort. Wer gerne asphaltierte Wege fährt, sollte einen Ausflug von Echternach nach Luxemburg unternehmen.

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Übrigens: Wer Angst um seine Kondition hat, der kann auch ein wenig tricksen. Dank dem „Rent-a-Bike“-System. An 12 Stationen im Müllerthal können Sie sich Röder und Zubehör ausleihen. Die Auswahl reicht von Kinderrädern über Street- und Mountainbikes bis hin zu den bequemen E-Bikes. Das Beste daran: Die Räder müssen nicht zurück zum Ausgangspunkt gebracht werden. Sie können an allen anderen Stationen ebenfalls wieder abgegeben werden. So müssen Sie sich keine Gedanken über Kondition und Routenplanung machen – eben Urlaub von Anfang an!

Ein echter Geheimtipp ist auch das „Müllerthal Roadbook“. Hier werden alle diejenigen angesprochen, die die Luxemburger Schweiz mit dem Rennrad erkunden wollen. 16 Touren wurden ausgearbeitet und ausführlich beschrieben. Vom Einsteiger bis zum Profi – hier ist jeder gefragt. Teilweise reichen die zu absolvierenden Kilometer über Entfernungen von über 100 km. Unser geheimtipp ist die „On the Rocks“-Tour – besonders spannend für Neulinge in der Region. Auf 72 Kilometern werden mehr als 1.000 Höhenmeter überwunden. Startpunkt ist an der Jugendherberge in Echternach.

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Echternach ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Darüber hinaus ist sie die älteste Stadt im Großherzogtum. Schon im Jahre 698 wurde sie von einem irischen Mönch gegründet. Besonders sehenswert ist der historische Stadtkern, die Fußgängerzone und der Marktplatz, der mit seinen Terrassen zum Zwischenstopp einlädt. Sehr imposant ist die Basilika, die auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken kann. Im Abteimuseum können Sie zudem auf die bewegte Historie der alten Abtei zurückblicken. Sehr schön ist auch der künstlich angelegte Echternacher See. Eine Runde um den See ist rund vier Kilometer lang. Ideal auch für die Mitnahme von Kinderwagen oder zum Pedellac-Fahren. Nicht weit ist es auch zur Trampolinanlage für die kleinen Besucher oder zum Römermuseum. Wer sich über die Geschichte informieren will, sollte Echternach auf einer Stadtführung kennen lernen. Zahlreiche Angebote und Themenführungen, zum Beispiel entlang der Stadtmauer und zu den Stadttürmen oder durch den Echternacher Park und zur Orangerie, sind sehr lohnenswert.

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„Drei Schritte vor und zwei zurück“ – so lautet die Überlieferung für die perfekte Fortbewegung bei der Echternacher Springprozession. Doch nachweislich wird so nicht gesprungen. Vorwärts geht es immer am Dienstag nach Pfingsten. Auf rund 1,5 km Länge springen die Teilnehmer quer durch Echternach, ehe sie wieder an der Basilika ankommen. Gesprungen wird in speziellen Uniformen zu einer sich immer wiederholenden Polkamelodie. Seit 2010 ist die Echternacher Springprozession UNESCO-Welterbe. Ein Dokumentationszentrum gibt viele wissenswerte Details dieses einzigartigen Brauchs weiter. Aber warum wird gesprungen? – Es gibt verschiedene Theorien. Möglich ist, dass es eine Dankzeremonie zur Heilung von Krankheiten sein könnte, die ursächlich war für die Springprozession. Nicht unwahrscheinlich ist aber auch, dass ein heidnischer Brauch dahinter stecken könnte. Es bleibt also Raum für Spekulationen und die Lust, selbst einmal mitzumachen.

Weitere Tipps für tolle Tripps durchs Müllerthal sind eine Tour entlang der Sauer, eine grenzüberschreitende Wanderung durch den Nationalpark „D-LUX“ ins deutsche Felsenland Südeifel, eine Kajak- oder eine Kanutour von Dillingen nach Echternach oder der Besuch des Aqua Towers in Berdorf. Hier lohnt es sich, schwindelfrei zu sein. Denn das Wasser des Wasserturms wird aus unglaublichen Tiefen gewonnen. Ganz oben im Tower befinden sich in 55 Metern Höhe eine Ausstellung zum Thema Felsen, Wasser und Geologie oder zur Panoramaterrasse. Von hier aus sollten Sie unbedingt mal einen Sonnenuntergang genießen. Das werden Sie nicht vergessen. Oder wie wäre es mit einem Besuch der Kohlscheuer, ein 100 Meter langer Höhlentunnel, der mit einer Taschenlampe erforscht werden darf.

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Auch kulinarisch können Sie im Müllerthal aus den Vollen schöpfen. Viele regionale Produzenten liefern Leckereien für Teller, Glas oder Karaffe. Käse, Wurst, Brot, verschiedene Liköre, besonders der Beauforter Johannisbeerliköre, Fruchtsäfte oder Honig. Viele kleine Läden bieten auch Müllerthal-Presentkörbe mit einer Zusammenstellung der besten regionalen Produkte. Und ein Steak von heimischen Rindern ist in einem Restaurant auf jeden Fall niemals zu verachten.

Auch das Kulturprogramm kann sich sehen lassen. In Echternach finden im regionalen Veranstaltungszentrum regelmäßig hochranigige Events wie Konzerte, Theater oder Comedy mit prominenten Künstlern statt. Beim „Echternacher Festival“ erwarten Sie Highlights der klassischen Musik und aus dem Jazz. Und jetzt im Spätsommer locken natürlich auch die vielen klassischen Weinfeste. Dort werden vor allem die typischen luxemburger Weißweine aus den Mosellagen kredenzt. Auch ein Fahrradrennen, das Wochenende der regionalen Produzenten, Vollmondwanderungen und Brotbackkurse laden zum Besuch ein.

Wer seinen Urlaub in der Kleinen Luxemburger Schweiz plant, sollte beim Buchen unbedingt die Vorzüge der LuxemburgCard einplanen. Es locken zahlreiche Ermäßigungen bei Stadtführungen und in Mussen und öffentlichen Einrichtungen. Zudem kann der gesamte Busverkehr in Luxemburg gratis genutzt werden. Die LuxemburgCard gibt es für einen oder mehrere Tage und für eine oder mehrere Personen – ganz individuell, wie Sie es wünschen.

Die Region ist über die Autobahnen 1 und 64 angebunden. Die nächsten Fernbahnhöfe befinden sich in Trier und in Luxemburg. Per Flugzeug ist das Müllerthal über die Airports in Luxemburg und Hahn bequem zu erreichen.

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Alle Informationen zum Urlaubsziel erhalten Sie beim Tourismusverband des ORT in Echternach oder bei den Tourist-Informationen in Echternach, La Rochette, Berdorf und Beaufort. Hier werden Sie auch mit ausreichend Kartenmaterial und Broschüren versorgt. Im Internet findet sich auch ein komplettes Hotel- und Beherbergungsverzeichnis. Selbst Übernachtungen auf Campingplätzen und im Tipi-Zelt sind möglich. Alle Infos dazu finden Sie im Internet unter www.Mullerthal.lu oder unter www.Mullerthal-trail.lu.