Sommer in den fränkischen Städten

Sendung vom 26. / 27. Mai 2018

01-logo-frankentourismusUnter der Federführung des Tourismusverbandes Franken kooperieren als Arbeitsgemeinschaft „Die Fränkischen Städte“ Ansbach, Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Fürth, Kulmbach, Nürnberg, Rothenburg o.d.T., Schweinfurt und Würzburg. Sie verbinden die kulturellen und architektonischen Kulturschätze mit den kulinarischen Spezialitäten des Frankenlands. In den ehemals freien Reichsstädten Dinkelsbühl, Nürnberg, Rothenburg o.d.T. und Schweinfurt zeugen Bauwerke von selbstbewusstem Bürgersinn und Drang nach Unabhängigkeit. Die einstigen Residenzstädte Ansbach, Bayreuth, Coburg und Kulmbach halten Meisterwerke früherer Glanzzeiten lebendig. In den Bischofsstädten Bamberg, Eichstätt und Würzburg künden Prachtbauten vom Führungsanspruch der geistlichen Herren. Als moderne Anziehungspunkte mit vielfältigem Charme zeigen sich Aschaffenburg, Erlangen und Fürth.

Ansbach – fränkischer Rokoko
Ansbach ist bekannt als Residenz-Stadt und für den fränkischen Rokoko im historisch geschlossenem Stadtbild. Highlights sind die Markgräfliche Residenz (Fayence- und Porzellan-Sammlung) mit Orangerie und Hofgarten sowie die St. Gumbertus Kirche mit Wiegleb-Orgel und Fürstengruft. Das berühmte Findelkind Kaspar Hauser lebte und wurde hier ermordet (Festspiele im Wechsel mit Bachwoche, Markgrafen-Museum mit Kaspar-Hauser-Abteilung). Mit den alljährlichen Rokoko-Festspielen bewahrt sich die „Stadt des fränkischen Rokoko“ ihr markgräfliches Erbe.

Besonderheit Ansbacher Bratwurst: Die Fränkische Bratwurst ist ein Sammelbegriff für meist relativ dicke Bratwürste mittlerer Länge – je nach Region zwischen zehn und 20 Zentimeter lang. Klassische Gewürze sind insbesondere Majoran sowie weißer Pfeffer, Piment und Muskat. Der Name Bratwurst kommt übrigens nicht von „braten“, sondern von „Brat“ (Fleisch ohne Fett und Knochen). In Ansbach sind die Bratwürste zwölf bis 18 Zentimeter lang und etwa drei Zentimeter dick, hergestellt ausschließlich aus Schweinefleisch. Vor Ort weiht die zweistündige „Ansbacher Bratwurst-Führung“ in die Materie ein. Ein Metzger in Tracht begleitet diese kulinarische Stadtführung, bei der nicht nur Informationen über die Herstellung, sondern auch Verkostungen in den Restaurants auf dem Programm stehen.

© Ansbach/Franken Tourismus

© Ansbach/Franken Tourismus

Besonderheit Rokoko-Festspiele: Immer im Sommer erinnert alles wieder an die Glorie vergangener Zeiten. Dann können Besucher hautnah dabei sein, wenn in der Hohenzollernresidenz das Leben des 18. Jahrhunderts erwacht. Musik und Tanz wie zu früheren Zeiten, markgräfliche Reiterei, Hofdamen in feinen Roben und stattliche Kavaliere lassen die Zuschauer in eine längst vergangene Epoche eintauchen. Bei den beiden beliebten Abendveranstaltungen (Freitag- und Samstagabend) verlustiert sich der ausgelassene Hofstaat mit seinem allergnädigsten Fürsten im illuminierten Hofgarten. In bezaubernden Kostümen und mit venezianischen Masken mischen sich die Edlen unter allerhand fahrendes Volk. Am Ende dieses Festes wird die Orangerie unter dem edelsteingleichen Gefunkel eines Barockfeuerwerkes erstrahlen. Das Jugendblasorchester der Stadt Ansbach steuert dazu mit Live-Musik die fulminante Begleitung zu Fontänen, Springbrunnen und Wasserfällen bei. Info & Karten: www.rokoko-festspiele.de

Besonderheit Bachwoche Ansbach:
Die Bachwoche Ansbach zählt zu den ältesten und bedeutendsten deutschen Musikfestspielen. Seit 1947 treffen sich Bach-Freunde aus aller Welt, um internationale Stars in den herrlichen Ansbacher Kirchen, dem repräsentativen Schloss samt Orangerie und andernorts zu genießen. Auch 2016 gibt es wieder hochkarätige Orchester-, Chor- und Kammerkonzerte, wissenschaftliche Gesprächsrunden, einen Jazzabend und die beliebten Kinder- und Jugendworkshops. Zu Gast sind u.a. die Pianistinnen Khatia und Gvantsa Buniatishvili, Evgeni Koroliov und Ragna Schirmer, die Geiger Giuliano Carmignola und Arabella Steinbacher, Reinhold Friedrich (Trompete), die Bratscherin Tabea Zimmermann mit dem „Ensemble Resonanz“, das Klavierduo Tal-Groethuysen, der Windsbacher Knabenchor, der Dresdner Kammerchor und das Kammerorchester Basel. Neben einer szenischen Aufführung von Bach-Kantaten gibt es ein Mitsing-Konzert, eine „musikalische Landpartie“ und als krönenden Abschluss Bachs „h-Moll-Messe“ mit dem BR-Chor und „Concerto Köln“.

Aschaffenburg – „bayerisches Nizza“

© Aschaffenburg / Franken Tourismus

© Aschaffenburg / Franken Tourismus

König Ludwig I. nannte Aschaffenburg sein “bayerisches Nizza“ und dichtete einst „Fühle mich heimisch bei Dir“. Wohl wegen des milden Klimas wählten der König und auch die Mainzer Erzbischöfe die Stadt zu ihrer Zweitresidenz. Die lebensfrohe Stadt am Untermain bietet ein einmaliges Zusammenspiel von historischen und modernen Elementen, das alle Altersgruppen anspricht. Auf dem Mainradweg oder mit dem Schiff auf dem Main ankommenden Gästen eröffnet sich ein traumhaftes Panorama der Stadt mit Pompejanum und Schloss Johannisburg. Die Stadt bietet Kunstschätze von Cranach und Grünewald bis hin zu Kirchner und Schad. Acht historische Parklandschaften bieten zu allen Jahreszeiten Freizeitmöglichkeiten sowie Entspannung und Ausgleich für Körper und Seele. Die historische Altstadt mit ihren Fachwerkgassen, in denen zahlreiche Kneipen, Cafés und Restaurants liegen, lädt ein zum Bummeln und Schlemmen. Die prämierte Einkaufsstadt hat in ihren Straßen und Gässchen sowie in Nordbayerns größtem innerstädtischem Einkaufszentrum Angebote für alle Altersklassen und Geldbeutel. Die zahlreichen, zum Teil prämierten Bühnen der Stadt zeigen fast täglich ein Abendprogramm. Das ganze Jahr über findet der Besucher in der Kulturstadt Aschaffenburg ein großes Angebot an traditionellen und zeitgemäßen Märkten sowie Veranstaltungen für alle Kulturen, z.B. das „Afrika-Karibik-Festival“ und das Fest „Brüderschaft der Völker“.

Besonderheit Pompejanum: Einzigartig nördlich der Alpen steht am Hochufer des Mains, einige hundert Meter westlich von Schloss Johannisburg, das Pompejanum. Angeregt durch die Ausgrabungen in Pompeji veranlasste König Ludwig I. von Bayern 1840-1848 diese ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses. Sie war gedacht als Anschauungsobjekt, um Kunstliebhabern das Studium der antiken Kultur zu ermöglichen. In beispielhafter Weise wird hier gezeigt, wie die Innenräume eines römischen Wohnhauses angelegt waren sowie welche farbenprächtigen Wandmalereien und Mosaikfußböden sie schmückten. Als Zugeständnis zur landschaftlichen Lage fügte Architekt Friedrich von Gärtner die Freitreppe zum Obergeschoss und darüber einen kleinen Pavillon hinzu. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Pompejanum schwer beschädigt, seit 1960 in mehreren Phasen wieder restauriert und vervollständigt. Seit 1994 bereichern es originale römische Kunstwerke aus den Beständen der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München, die in wechselnden Sonderausstellungen präsentiert werden. Um das Pompejanum erstreckt sich ein mediterran gestalteter Garten, der ebenfalls in der Mitte des 19. Jhs. entstand. Führungen wie „Das römische Haus in Aschaffenburg“, „Lucius Pfiffikus lernt Lesen“, „Zu Besuch bei Familie Nigidius“ oder „Sex & Crime im alten Rom“ durch das Führungsnetz Aschaffenburg sind für Familien, Einzelgäste oder Gruppen eine unterhaltsame Möglichkeit, das Pompejanum kennen zu lernen.

Besonderheit Korkmodellsammlung: Schloss Johannisburg beherbergt u.a. die weltweit größte Sammlung von Architekturmodellen aus Kork. Sie bilden antike Bauten detailgetreu ab und wurden von dem Hofkonditor Carl May und seinem Sohn Georg ab 1792 geschaffen. Besonders hervorzuheben ist die aus Kork geschnitzte Nachbildung des Kolosseums in Rom.

Besonderheit Christian Schad: Der Maler ist ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit und zählt neben Otto Dix, George Grosz und Rudolf Schlichter zu den wichtigsten Vertretern des Verismus. 1942 siedelte Schad aus Berlin nach Aschaffenburg, wo er in der Stiftskirche eine Kopie der „Stuppacher Madonna“ von Matthias Grünewald erstellte, die noch heute in der Kirche zu sehen ist. Schad starb 1982, sein Grab ist in Keilberg bei Aschaffenburg. Seine Witwe Bettina überließ im Jahr 2000 den kompletten Nachlass der Stadt. Das 2016 öffnende Christian-Schad-Museum wird über 3.000 Werke des Künstlers, darunter Gemälde, Handzeichnungen und Entwürfe, Druckgrafiken, Schadographien, Collagen, Resopalbilder und Arbeiten auf Putz, zeigen. Dies macht sie zur weltgrößten Sammlung an Christian-Schad-Werken.

Bamberg – UNESCO-Weltkulturerbe und Braukultur
Die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt verbindet prachtvolle Barock-Bauten mit mittelalterlichem Flair: Kaiserdom, Neue Residenz mit Rosengarten, Alte Hofhaltung, das Alte Rathaus mitten in der Regnitz. Enge Gassen und verwinkelte Plätze bilden eines der größten vollständig erhaltenen Altstadt-Ensembles Europas. Auf der Antiquitätenmeile reihen sich über 30 Antiquitäten-Geschäfte aneinander. Bamberg ist zudem als Bierstadt (u.a. mit dem berühmten Rauchbier), Krippenstadt und für die Bamberger Symphoniker bekannt.

Besonderheit Bierstadt: Im Stadtbereich Bambergs gibt es heute noch immer neun Brauereien (im Jahre 1818 waren es sogar 65), die rund 50 verschiedene Biere herstellen. Darunter sind Voll-, Schwarz- und Lagerbier, traditionelle Typen wie Kellerbier, Pils und Weizen sowie saisonale Sorten wie Fastenbier oder Bock. Wohl am berühmtesten ist das Bamberger Rauchbier. Dies brauen zwei Bamberger Brauereien in verschiedenen Sorten ein: Das Schlenkerla als Märzen, Weizen, Bock, Fastenbier und Eiche-Doppelbock, von der Brauerei Spezial Lagerbier, Märzen, Weizen und Bockbier. Bambergs Bierwelt umfasst außerdem zwei Mälzereien und die älteste Brauereimaschinenfabrik der Welt, Caspar Schulz.

Franken Tourismus / Bamberg / Hub

Franken Tourismus / Bamberg / Hub

Bierfans freuen sich auf die Fastenzeit: „Bier ist flüssig Brot“ meinten schon die Mönche, die in Bamberg maßgeblich das Brauwesen voranbrachten. Heute gibt es in Bamberg mit Beginn der Fastenzeit saisonale Bierspezialitäten, die eigens für das vorösterliche Fasten eingebraut wurden. Die Brauerei Schlenkerla wartet mit dem Aecht Schlenkerla Fastenbier auf, einem unfiltrierten Rauchbier. Es wird vom Holzfass ausgeschenkt und bewahrt so sein volles Aroma und die Vollmundigkeit. Bei der Brauerei Keesmann gibt es einen Josephi-Bock, der dort ab Aschermittwoch ausgeschenkt wird – süffig und vollmundig mit dezenter Hopfennote und bernsteinfarbenem Gewand. Das obergärige Bier Weißer Bock der Brauerei Mahrs Bräu zeichnet sich durch ein charakteristisches Weizenmalzaroma aus. Seine Farbe steht in Gegensatz zu seiner Bezeichnung (die sich auf den Biertypus bezieht): Der Weiße Bock ist fast schwarz. Probieren kann man diese saisonalen Raritäten in Bamberg bis zum Osterfest, das das Ende dieser Spezialbiere bis zum kommenden Jahr besiegelt.

Bayreuth – Richard Wagner und Rokoko
International ist Bayreuth als Richard-Wagner-Stadt mit Festspielen und Festspielhaus auf dem Grünen Hügel bekannt. Die kunstsinnige Markgräfin Wilhelmine hat ein einzigartiges Ensemble von Schlössern, Gartenkunstanlagen und dem Markgräflichen Opernhaus geschaffen, das als das schönste, erhaltene Barocktheater Europas gilt. Das Neue Schloss mit den historischen Räumen des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine wird als Meisterwerk des Bayreuther Rokoko bezeichnet.

Besonderheit zwei Opernhäuser: Auf die Frage nach den besten Opernhäusern der Welt wird wegen seiner Akustik und dem Klang aus dem Orchestergraben meist auch das Festspielhaus in Bayreuth genannt. Gebaut vom Komponisten Richard Wagner ausschließlich für dessen Werke, ist das Haus auf dem Grünen Hügel seit 1876 Spielstätte für das erste Opernfestival überhaupt. Dass Bayreuth über ein zweites, nicht minder hochrangiges Opernhaus verfügt, wird meist übersehen: Das Markgräfliche Opernhaus, ein barockes Juwel, wurde rund 125 Jahre vor Wagners erstem Besuch in Bayreuth erbaut. 2012 wurde es von der UNESCO als Welterbe anerkannt.

© Bayreuth / Franken Tourismus

© Bayreuth / Franken Tourismus

Nicht erst seit Richard Wagner gilt Bayreuth als ein Zentrum der europäischen Musikkultur. Schon in der Markgrafenzeit, am Übergang von Renaissance zum Barock, beauftragte der Bayreuther Hof große Musiker und Komponisten. Darunter befanden sich Namen wie Michael Praetorius, Heinrich Schütz sowie der als Kapellmeister tätige Georg Philipp Telemann, dessen Kompositionen zum Besten gehören, was die Barockmusik zu bieten hat. Mit der Heirat der preußischen Prinzessin Wilhelmine, einer Tochter des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I., mit dem Bayreuther Markgrafen Friedrich nahm das kleine Fürstentum im 18. Jahrhundert eine rasante Entwicklung. Wilhelmine wetteiferte mit ihrem Bruder König Friedrich dem Großen in der Förderung der Künste und der Musik. Die Markgräfin war, nach heutigen Maßstäben, ein Multitalent. Sie schrieb, dichtete, komponierte und spielte Theater. Noch heute sind ihre Memoiren sowie die Briefwechsel mit Bruder Friedrich oder dem Philosophen Voltaire lesenswerte Dokumente ihrer Zeit. Doch Wilhelmine ließ es nicht mit den genannten Aktivitäten bewenden. Sie hinterließ Bayreuth ein einzigartiges kulturelles und architektonisches Erbe: Wie das Neue Schloss mit seinem Bayreuther Rokoko genannten Stil, mit den intimen, fast zerbrechlich wirkenden Palmen-, Garten- und Spalierzimmern sowie einem Spiegelscherbenkabinett, in dem Wilhelmine Einblicke in ihr Seelenleben gibt. So gehört das Neue Schloss, nach Angaben der Bayerischen Schlösserverwaltung, zu den Hauptwerken der deutschen Architektur des 18. Jahrhunderts. Doch das Hauptwerk Wilhelmines ist das Markgräfliche Opernhaus, für dessen Bau sie mit Giuseppe Galli Bibiena und seinem Sohn Carlo die berühmtesten Theaterarchitekten ihrer Zeit engagierte. Die beiden hatten in Italien, Österreich und Deutschland bereits zahlreiche Theaterbauten realisiert. Doch bis heute gilt das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth als Höhepunkt ihres Schaffens, als unerreichtes Meisterwerk des italienischen Spätbarocks (mehr Infos verfügbar).

Besonderheit Bayreuther BierTour 2016 mit fünf Highlights rund ums Bayreuther Bier: Für 22,- Euro können Bier- und Genussfreunde ein Kombiticket erwerben und verschiedene Highlights rund um das Bayreuther Bier und die Sehenswürdigkeiten der Festspielstadt erleben. Mit dabei sind ein Stadtrundgang, Maisel´s Brauerei- und Büttnereimuseum, die AKTIEN Katakomben, Oskar – das Wirtshaus am Markt und der Herzogkeller. So bietet Maisel´s Brauerei- und Büttnerei-Museum täglich um 14 Uhr eine Führung durch das umfangreichste Biermuseum der Welt (2.400 m²), das bereits 1988 ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen wurde. Die Führung endet bei einem Glas Maisel´s Weisse in der Alten Abfüllerei. Im Oskar, dem Wirtshaus am Markt, gibt es mit dem Gutschein eine typische Bayreuther Spezialität zu genießen: Die Bayreuther Bratwürste im Biersud, mit unterschiedlichen Rezepten zubereitet auch bekannt als Saure Bratwürste oder Blaue Zipfel. In den AKTIEN – Katakomben können Besucher täglich um 16 Uhr in die Welt der Felsenkeller unter dem historischen Bayreuth eintauchen. Zu bestaunen ist ein Panoptikum aus Brauereihistorie, Kulturgeschichte und “bierigen“ Anekdoten. Zum Abschluss gibt´s ein Glas frisches AKTIEN Zwick´l Kellerbier im gemütlichen Bräustübl. Der Herzogkeller, der größte und wohl auch einer der schönsten Biergärten der Stadt, bietet schließlich unter alten Linden fränkische Spezialitäten an (bei der Biertour eine Portion Bayreuther Landbier-Leberkäs). In den Wintermonaten kostet die Tour nur 18 Euro, da der Besuch im Biergarten entfällt.

Coburg – vier Herzogsschlösser

© Coburg / Franken Tourismus

© Coburg / Franken Tourismus

Die Residenzstadt des einstigen Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha eroberte mit Heiratspolitik die Herrscherhäuser Europas und schrieb dynastische Weltgeschichte. Die berühmteste Heirat wurde zwischen Queen Victoria von Großbritannien und Prinz Albert von Sachsen-Coburg geschlossen. Die vier Coburger Herzogsschlösser – Veste Coburg, Schloss Ehrenburg, Schloss Callenberg und Schloss Rosenau – spiegeln diese Geschichte eindrucksvoll wieder. Martin Luther fand fast ein halbes Jahr auf der Veste Coburg Zuflucht, der Walzerkönig Johann Strauss wurde wegen der Liebe Coburger Bürger und zahlreiche Persönlichkeiten gingen im Hoftheater ein und aus. International bedeutende Kunstsammlungen – Gemälde, Kupferstiche, Waffen, Rüstungen, Glas, Kutschen und Schlitten, Puppen – und Naturkunde-Museum sind weitere Highlights. Zahlreiche Konzerte, Opern, Operetten und Musicals im Landestheater, das Sambafestival und Schlossplatzfest, Mittelalterveranstaltungen auf der Veste Coburg, Kunsthandwerkermärkte, Oldtimer-Ralleys, Klößmarkt und der Coburger Weihnachtsmarkt füllen den Kulturkalender. Coburgs wohl schönste Nacht, die Museumsnacht „Nacht der Kontraste“, findet immer im Spätsommer an über 20 Stationen in der Stadt und auf der Veste Coburg statt.

Besonderheit das größte Puppenmuseum Deutschlands: Dort sind antike Puppen, Puppenstuben und -häuser, Puppenwagen, altes Spielzeug und Miniaturporzellane ausgestellt. Das Spielzeug stammt zu einem großen Teil aus dem Coburger Land und wurde zwischen 1800 und 1960 gefertigt. Besonders beeindruckend ist die Sammlung sogenannter „Teepuppen“. Für Kinder gibt es viele Spiel-Aktionen, Ferienprogramme, spezielle Themenführungen und sogar lebendige Barbie-Puppen.

Besonderheit Genuss-Stadt: Nirgendwo gibt es wohl so eine große Dichte an Bäckereien und Metzgereien wie in Coburg. Auf dem Marktplatz erhebt sich eine wohlriechende Rauchwolke – sie stammt von den Bratwurstbuden, in denen Coburgs berühmteste Spezialität auf dem Rost über der Kiefernzapfenglut brutzelt. Wer sich beim Essen die Frage stellt, welche Länge die Wurst eigentlich hat, braucht nur einen Blick aufs Rathausdach zu werfen. Dort thront der Coburger Bratwurstmohr, der der Sage nach mit dem Marschallstab in seiner Hand das exakte Wurstmaß anzeigt. Wenige Meter weiter wartet der Nachtisch: Die Coburger Schmätzchen der Hofbäckerei Feyler. Seit über 120 Jahren werden sie nach einer überlieferten Familienrezeptur aus Bienenhonig, Mandeln, Haselnüssen und einer besonderen Gewürzmischung hergestellt. Es gibt sie naturbelassen oder als Goldschmätzchen mit Schokolade überzogen. Verziert werden sie mit einem Tupfer echten Blattgoldes. Wer nach dem vielen Essen Durst bekommen hat, sollte sich ein kühles Bier gönnen: Franken ist mit rund 300 Brauereien, in denen über 1.000 verschiedene Biere gebraut werden, das Zentrum der bayerischen Bierkultur.

Besonderheit “Sambahauptstadt“: Das weltweit größte Sambafestival außerhalb Brasiliens findet immer im Sommer statt.

Dinkelsbühl – Stadt der Tore und Türme
Freilichtmuseen gibt es anderswo! Dinkelsbühl ist lebendige Gegenwart. Türme und Tore umgeben eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte Deutschlands. Nicht nur die Dinkelsbühler empfinden so: erst kürzlich kürte ein Wochenmagazin die Altstadt zur schönsten überhaupt im Lande. Ein Geheimtipp und „Zeitreiseziel“, so die Redaktion. Das Museum „Haus der Geschichte – von Krieg und Frieden“ lässt 800 Jahre reichstädtische Geschichte wieder lebendig werden. In den Kellergewölben führt die Dokumentation über Folter und Verfolgung der „Hexen“ zurück in die dunklen Zeiten der Märchenstadt. Den Kontrapunkt setzt das Museum 3. Dimension in der Stadtmühle, das u.a. optische Illusionen und Holografien präsentiert. Während der Sommerfestspiele im August auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang kommen Klassiker wie Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“ bis Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ zur Aufführung.

© Dinkelsbühl / Franken Tourismus

© Dinkelsbühl / Franken Tourismus

Besonderheit Maßwerk vom Brezelbäcker: Gegenüber des Alten Rathauses gibt es am Münster St. Georg Ungewöhnliches zu entdecken: Statt geometrischer Figuren, wie sie das gotische Maßwerk üblicherweise verwendet, schmücken sechs Brezen eines der hohen und schlanken Kirchenfenster. Das steinerne Backwerk zeugt vom Einfluss des Handwerks in der Reichsstadt und dessen großen Anteil an der wirtschaftlichen Blüte der Stadt. Die machtbewussten und wohlhabenden Zünfte wollten auf diese Weise den Patriziern im „stainhaus“ gegenüber auch demonstrieren, wer in Dinkelsbühl das Sagen hatte. Dass sich einflussreiche Handwerksverbände als Stifter betätigten, war im Mittelalter weit verbreitete Sitte. Dass das Bäckerzeichen im Maßwerk eines Kirchenfensters auftaucht, ist hingegen höchst ungewöhnlich, wenn nicht sogar einmalig.

Besonderheit Teichlandschaft: Die Gegend um Dinkelsbühl ist seit Jahrhunderten eines der großen bayerischen Herkunfts­gebiete des Karpfens. So viele Weiher, wie es Tage im Jahr gibt, sollen es einst auf dem Territorium der Reichsstadt gewesen sein. Den Karpfen kannte man damals schon – bereits 1341 ist von ihm die Rede. Der Spitzname „Blausieder“ geht auf die Liebe der Dinkelsbühler zum blau gesottenen Fisch zurück. Nicht etwa gebacken soll der Karpfen sein, sondern in einem Sud aus Essig, Zwiebeln und Gewürzen gar ziehen. Zumindest war das die Leib- und Magenspeise eines wohlbeleibten Ratsherren, der für den Spitznamen verantwortlich gemacht wird: Nach langem Bemühen war es endlich gelungen, einen Räuber dingfest zu machen, der die ganze Gegend unsicher gemacht hatte. Die Reichsstädter sitzen nun an einem heißen Sommertag zu Gericht und die Aufzählung der Schandtaten zieht sich bereits über Stunden. Ratsherr Jörg ist eingenickt und sitzt im Traum schon am heimischen Mittagstisch in froher Erwartung seines Leibgerichts – ein fetter Karpfen, blau gesotten, wie ihn seine Hausfrau ganz vorzüglich zubereitet. Ein paar Schnarcher und Schmatzer – sonst ist vom Ratsherrn Jörg nichts mehr zu vernehmen. Endlich kommt das Gremium zur Urteilsfindung und braucht natürlich auch die Stimme des Träumers. Vom Nachbarn unsanft mit der Frage geweckt: „Jörg, du sollscht saga, was mer mit dem macha solla!“ fährt er aus seinen Träumen auf und gibt zurück: „Ja, blausieda wie immr was denn sunscht!“ Es ist nicht überliefert, was mit dem Delinquenten geschah, aber der Spitzname „Blausieder“ hängt den Dinkelsbühlern heute noch an – nicht ganz zu Unrecht, wie die Fisch-Erntewoche im Herbst zeigt. Das Abfischen der Teiche ist zu einem beliebten Fest geworden und der heimische Fisch kommt wieder in vielen Variationen zubereitet auf den Tisch.

Eichstätt – Barockjuwel im Altmühltal

© Eichstätt / Franken Tourismus

© Eichstätt / Franken Tourismus

Eichstätt glänzt mit einer historischen Altstadt, in der barocke Gebäude überwiegen, wie der Residenzplatz mit Mariensäule und Putten-geschmücktem Brunnen, der als einer der schönsten Europas gilt und auch „Festsaal unter freiem Himmel“ genannt wird. Die ehem. fürstbischöfliche Residenz hat einen Spiegelsaal im Rokokostil und ein mondänes Treppenhaus. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Kirchen und Klöster (gotischer Dom mit Kreuzgang und Mortuarium, Schutzengelkirche, Kloster St. Walburg mit der Gruft der Hl. Walburga, Kapuzinerkirche mit einer Nachbildung des heiligen Grabs von Jerusalem aus dem 12. Jahrhundert, Kloster Rebdorf), die Willibaldsburg mit Bastionsgarten, auch eine ehemals fürstbischöfliche Residenz und die Sommerresidenz mit Hofgarten. In der Stadt ist jedoch auch die Moderne zuhause, preisgekrönte Architektur von Schattner und Behnisch machen Eichstätt zum Mekka für Architekturbegeisterte. Das Figurenfeld von Alois Wünsche-Mitterecker, ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt, ist eines der ersten Beispiele von „Land Art“ in Deutschland.

Besonderheit Fossilien-Sammlung: Fossilienfunde aus den nahen Jurasteinbrüchen gibt es im Jura-Museum mit Aquarienraum zusehen. Highlights sind die Originale des Urvogels Archaeopteryx und Juravenator starki. Zudem zeigt das Museum für Ur- und Frühgeschichte ein Mammutskelett und verfügt über eine umfangreiche Römerabteilung.

Besonderheit „Fest zum Gernhaben“: Festbier und Frankenwein, Blasmusik und Fahrgeschäfte: Seit 200 Jahren feiert Eichstätt im Spätsommer ein „Fest zum Gernhaben“. Auf Tuchfühlung gehen ist bei den traditionellen Boxkämpfen angesagt, die am ersten Volksfest-Sonntag ausgetragen werden. Traditionen wahrt auch der Festumzug, bei dem liebevoll dekorierte Wagen durch die Stadt ziehen. www.volksfest-eichstaett.de

Besonderheit Steindruck: In der Lithografie-Werkstatt ist die Kunst des Steindrucks zu sehen, den Alois Senefelder 1798 erfunden hat. Der Zufall verhalf dem in wirtschaftliche Not geratenen Theaterautor zu einer großen Erfindung: Bei seiner Suche nach einer kostengünstigen Vervielfältigungsmethode für seine Stücke entwickelte Senefelder 1798 die Lithografie mit Solnhofener Steinplatten. Im Naturpark Altmühltal würdigt man die großartige Erfindung mit vielen Ausstellungen und Veranstaltungen. Schließlich brachten die Kalkplatten der Region im 19. Jahrhundert Weltruhm und Geld ein. Druckereien aus Europa, Amerika und Australien bestellten Platten aus den Brüchen um Solnhofen. In Eichstätt hat die Performancekünstlerin Li Portenlänger zusammen mit der Stadt eine kleine Künstlerwerkstatt eingerichtet. Dafür wurden eine funktionsfähige Lithopresse und etliche Lithosteine gekauft. Li Portenlänger will mit der Werkstatt die Lithografie dauerhaft vor Ort bewahren: „Die Lithografie hat ihre Wurzeln im Altmühltal und hier ist die Heimat des Solnhofer Steins, dem weltweit einzigen Stein, der für Lithografie geeignet ist.“ In der Werkstatt wird seit Sommer 1998 sowohl die Herstellung zeitgenössischer Kunstdruckblätter als auch der Druck mit alten Lithosteinen von namhaften Lithokünstlern demonstriert. Außerdem werden hier immer wieder besondere Ausstellungen oder Veranstaltungen angeboten.

Neues Museum in Eichstätt: Das Jurahaus-Museum
2004 wurde der Jurahausverein auf ein heruntergekommenes denkmalgeschütztes Handwerkerhaus von 1657 in der Eichstätter Buchtalvorstadt aufmerksam, das der Stadt gehörte und abgebrochen werden sollte. Der Verein hat die „lila Villa“ – wie das Haus von der Bevölkerung genannt wurde – 2009 von der Stadt übernommen, mit viel Eigenleistung umfassend instand gesetzt und ein Museum zum Thema Jurahaus eingerichtet. Dabei ist das Gebäude selbst Ausstellungsobjekt, zahlreiche Zeugnisse der Baugeschichte sind sichtbar und werden erläutert, daneben gibt es Informationen zur Situation der Vorstadt, in der sich das Haus befindet, und zu Merkmalen und Geschichte der Jurahäuser.

Erlangen – Barocke Planstadt mit hugenottischem Erbe
Die Hugenottenstadt Erlangen, als eine der besterhaltenen barocken Planstädte, hat viele verschiedene Gesichter: der Schlossgarten im Zentrum, die Erlanger Altstadt mit ihren verwinkelten und engen Gassen, die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten mit kurzen Wegen, kreative Gastronomie, herausragende kulturelle Einrichtungen sowie attraktive Veranstaltungen zu allen Jahreszeiten.

© Erlangen / Franken Tourismus

© Erlangen / Franken Tourismus

Der Markgraf ließ für französische Hugenotten neben dem mittelalterlichen Städtchen Alt-Erlang die Neustadt „Christian Erlang“ errichten. Es entstand eine barocke Planstadt mit sichtbar hugenottischem Erbe, u.a. mit der Sommer-Residenz und der Hugenottenkirche. Die kleinste bayerische Großstadt prägen heute auch die Friedrich-Alexander-Universität, zwei Fraunhofer-Institute, die Max-Planck-Forschungsgruppe und Siemens. Zudem ist Erlangen und das Bier eine Verbindung mit langer Tradition. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Erlangen bis zu 18 Brauereien und der Ruf Erlangens als „Bierinsel“ war weit über die Grenzen Bayerns hinaus verbreitet. Auch heute noch ist Erlangen eine Stadt mit einer unverwechselbaren und lebendigen Bierkultur, die man bei verschiedenen Stadtführungen oder Bierreisen erkunden kann.

Besonderheit Erlanger Bergkirchweih – das älteste Bierfest der Welt: Das Oktoberfest in München mag größer und berühmter sein, aber 55 Jahre älter ist die Erlanger Bergkirchweih. Das älteste Bierfest der Welt lockt jedes Jahr rund 1,3 Mio. Besucher an. Am 21. April 1755 beschlossen die Stadträte des Magistrats der Erlanger Altstadt, den traditionellen Pfingstmarkt von der Altstadt auf den Burgberg zu verlegen. Damit war die Erlanger Bergkirchweih geboren.

Seit nunmehr 260 Jahren findet am Erlanger Burgberg um Pfingsten für zwölf Tage das größte Volksfest Frankens statt. Wenn Erlangens Oberbürgermeister am Donnerstag vor Pfingsten pünktlich um 17 Uhr das erste Fass angestochen hat, erwartet die Hugenottenstadt mehr als eine Million Besucher. Unter alten, mit Lampions geschmückten Kastanienbäumen können die Gäste kühles Festmärzenbier aus steinernen Krügen, fränkische Spezialitäten und Gerichte aus aller Welt genießen. Karussells und andere Fahrgeschäfte, Los- und Schießbuden sorgen für Abwechslung. „Der Berg ruft!“, heißt es in Erlangen.

Fürth – Kleeblattstadt mit 2.000 Baudenkmälern

© Fürth / Franken Tourismus

© Fürth / Franken Tourismus

Mit über 2.000 Baudenkmälern aus verschiedenen Stilepochen kann Fürth die größte Denkmaldichte in ganz Bayern vorweisen. Ensembles aus Jugendstil und Gründerzeit neben einem mittelalterlich geprägten Altstadtkern zeichnen die Stadt aus und lassen die Entwicklung vom Marktflecken zur Industriestadt erkennen. Mächtig erheben sich das klassizistische Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt, das neobarocke Stadttheater und der Centauren-Brunnen am Bahnhofplatz (als Denkmal für die erste deutsche Eisenbahn). Für moderne Baukunst steht die gläserne Hotel-Pyramide. Große gemeinsame Veranstaltung mit Nürnberg sind die Stadt(ver)führungen, die dieses Jahr unter dem Titel „Wurzeln“ stehen.

Besonderheit Kleeblatt im Stadtwappen: Das Stadtwappen zeigt ein dreiblättriges grünes Kleeblatt. Dieses tauchte erstmals 1562 in den Siegeln der Stadt auf. Die Herkunft ist nicht geklärt. Es wird vermutet, dass dies auf die „Dreiherrschaft“ im Mittelalter zurückgeht. Noch heute ist es an vielen Stellen zu finden – beispielsweise im korinthischen Rathaus-Kapitel, an Türeingängen, Hausfassaden und Balkongittern, sowie als Wirtshausausleger oder auf Gullideckeln. Stadtführerin Barbara Bachmann-Leitmeir erklärt auf 90-minütigen Touren, warum die Fürther ihr Stadtwappen über den grünen Klee lieben.

Besonderheit Jüdisches Museum Franken: Fürth gilt als Beispiel für tolerantes Miteinander. Hier lebten Jahrhunderte lang Protestanten, Katholiken und Juden Tür an Tür – im 17. Jahrhundert sogar die größte jüdische Gemeinde in Süddeutschland. Zu den berühmten jüdischen Bürgern zählt Henry Kissinger (er wurde in Fürth geboren und lebte dort bis er mit 15 Jahren in die USA auswanderte). Das Museum zeigt in einer Dauerausstellung und Sonderschauen die Geschichte und Gegenwart des jüdischen Glaubens sowie die Kultur der Juden in Fürth und Franken.

Kulmbach – Braukunst und Museen

© Kulmbach / Franken Tourismus

© Kulmbach / Franken Tourismus

Über der mittelalterlichen Stadt thront die Plassenburg, die vier Museen beherbergt (Zinnfigurenmuseum, Landschaftsmuseum Obermain, Armeemuseum und das Museum „Die Hohenzollern in Franken“). Eng ist die „heimliche Hauptstadt des Bieres“ mit der Braukunst verbunden. Nach einem Konzentrationsprozess in den 1980er und 90er Jahren sind heute vier Brauereien unter dem Dach der Kulmbacher Brauerei vereint. Zählt man die Bierspezialitäten der privaten Kleinbrauerei „Kommunbräu“ hinzu, so kommt man auf eine Sortenvielfalt von über 25 Bieren. Zu den berühmten Söhnen der Stadt zählt Thomas Gottschalk.

Besonderheit Kulmbacher Eisbock: Seine Entdeckung verdankt das Eisbock-Bier, unter Kennern auch „Bayrisch Gfrorns“ genannt, dem Zufall. In der Chronik der Kulmbacher Brauerei ist nachzulesen, dass um die Jahrhundertwende ein Brauereilehrling an einem strengen Wintertag vergaß, mit Bockbier gefüllte Fässer in die Brauereikeller zu tragen. Es war ein strenger Winter und die Fässer waren bald mit Schnee bedeckt und vergessen. Erst als die Schneeschmelze einsetzte, wurden sie wieder entdeckt. Durch den starken Frost waren sie aufgeplatzt und der Lehrling erhielt von seinem Lehrmeister einen ordentlichen Rüffel für die Schlamperei. Doch die Unachtsamkeit des Azubis entpuppte sich als wahrer Glücksfall, denn im Innern des Fasses fanden sie einen flüssigen Bockbier-Extrakt mit einem kräftigen Geschmack und hohem Alkoholgehalt. Auch wenn die tiefdunkle, süffige Spezialität heute längst nicht mehr auf derart spektakuläre Art und Weise hergestellt wird, so wurde aus dem Zufall doch Tradition. Heute wird diese Bierrarität nach einem modernen Brau- und Gefrierverfahren produziert – sein unvergleichlicher Geschmack ist wie damals geblieben und kann immer in den Wintermonaten genossen werden.

Besonderheit Bayerisches Brauerei- und Bäckereimuseum Kulmbach – das größte Lebensmittel-Museum in Europa: Der Kulmbacher Mönchshof – ehemals eine der größten Brauereien Kulmbachs – hat sich in den letzten Jahren zu einem Schaufenster des Lebensmittelstandort Kulmbachs entwickelt. Im Bayerischen Brauereimuseum – dem Museum rund ums Bier – erfährt man hautnah wie die Ägypter, Römer und Kelten Bier gebraut haben, wie das Bier im Mittelalter zubereitet wurde, und dass es auch heute noch, trotz aller Computertechnik, eine hohe handwerkliche Kunst ist, guten Gerstensaft zu brauen. In der “Gläsernen Brauerei” mit Sudkesseln und strahlenden Kupferhauben können Besucher dem Braumeister über die Schulter sehen und das Museumsbier direkt aus dem Lagertank probieren. Das Bayerische Bäckereimuseum zeigt Brotgeschichte vom Getreide bis zum Bäckerladen, von ägyptischer Backkultur bis zur heutigen Brotsortenvielfalt. Am Ende des Rundgangs kann ein Happen Museumsbrot frisch aus dem Steinbackofen probiert werden. 2013 hat zudem das MUPÄZ (Museumspädagogisches Zentrum) eröffnet, bei dem nicht nur theoretische Inhalte vermittelt werden. Praktische Kochvorführungen und Kochkurse runden das Angebot ab. Der liebevoll gestaltete Kinderbereich vermittelt den kleinen Besuchern spielerisch den gesunden Umgang mit Lebensmitteln.

Besonderheit Deutsches Zinnfigurenmuseum: Im Jahr 1929 gegründet, zählt das Deutsche Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg heute über 300.000 Einzelfiguren und ist damit die größte Zinnfigurensammlung der Welt. Winzig klein sind die Exponate, die den Besucher in eine bunte Welt entführen. Über 150 liebevoll arrangierte Dioramen erzählen die Geschichte der Menschheit. Das Museum beherbergt zudem einen Rekordhalter: Das größte Diorama der Welt. Auf 40 Quadratmetern wird mit 19.385 einzelnen Figuren die Zerstörung Kulmbachs am Conraditag im Jahre 1553 dargestellt. 1998 wurde das Schaubild ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Nürnberg – Lebkuchen und Bratwürste unter der Kaiserburg
Die zweitgrößte Stadt Bayerns verbindet geschichtliches Erbe mit moderner Betriebsamkeit. Zu den Sehenswürdigkeiten der ehemaligen Reichsstadt zählen die Kaiserburg, die Altstadtkirchen und der Handwerkerhof. Einen Namen hat sich Nürnberg auch für Lebkuchen und Bratwürste gemacht. Zu den berühmtesten Söhnen zählt Albrecht Dürer. Es gibt über 30 Museen, darunter das Germanische Nationalmuseum. Für Familien mit Kindern lohnt ein Ausflug in den Nürnberger Tiergarten oder den Playmobil-Funpark.

© Nürnberg / Franken Tourismus

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Besonderheit: Besonderheit: In Vorbereitung auf 500 Jahre Reformation 2017 widmet Nürnberg dem Rahmenthema 2015 „Bild und Bibel“ zwei Ausstellungen. Die Ausstellung „Deutschlands Auge und Ohr“ zeigt im Stadtmuseum Fembohaus bis 31. Oktober 2015, welche Bedeutung Nürnberg für die Reformation in Deutschland hatte, warum die Stadt sich als erste der lutherischen Lehre anschloss und wie die gedruckte Bibel und Luthers Wort von hier aus ihren Siegeszug durch die Welt antraten.

Diesem Motor der reformatorischen Bewegung widmet sich ergänzend die Ausstellung „Schwarze Kunst. Weiße Kunst. Druck und Papier in Nürnberg“ im Museum Industriekultur vom 18. Juni bis 11. Oktober. 1390 nahm Ulman Stromer die erste Papiermühle in Nürnberg in Betrieb und schuf damit den Grundstock für ein prosperierendes kostengünstiges Verlagswesen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Entwicklung von Gutenberg bis zu den modernen Printmedien, die Themen werden in und um die historische Bleisatz-Werkstatt präsentiert.

Auch das Germanische Nationalmuseum hat den Reformator mit im Portfolio der Präsentation „Zwischen Venus und Luther; Cranachs Medien der Verführung“. Cranachs 500. Geburtstag ist Anlass, die rund 25 Gemälde und 30 druckgrafischen Werke des Kronacher Meisters in der Dauerausstellung „Renaissance, Barock, Aufklärung“ mit einem roten Faden zu versehen und didaktisch aufzubereiten. Vom 21. Mai 2015 bis 22. Mai 2016 kann der Besucher entdecken, wie das Bild zum Werbemittel und zum Medium der Verführung wurde.

Besonderheit: Jährlich im September findet in Nürnberg Deutschlands größtes Altstadtfest statt. Rund 60 Veranstaltungen zum Nulltarif, unter anderem das traditionelle Fischerstechen auf der Pegnitz, Folklore in vielen Varianten sowie zahlreiche Musikveranstaltungen und die beliebten Hans-Sachs-Spiele sind Teil des Nürnberger Altstadtfest. Zwei Wochen lang werden fränkische Spezialitäten angeboten und auch der Herbstmarkt auf dem Hauptmarkt lädt zum Bummeln ein.

Besonderheit: Christkindlesmarkt: Wohl kein Weihnachtsmarkt ist so bekannt wie der Nürnberger Christkindlesmarkt, dessen ältester Nachweis bis ins Jahr 1628 zurückgeht. Die Tradition wird gepflegt und in den über 180 Holzbuden bewusst Traditionelles angeboten: Lebkuchen oder das Zwetschgenmännle, Nürnberger Bratwürste im Brötchen („3 im Weggla“), Früchtebrot, Eierzucker, Heidelbeer/-Glühwein und Weißer Glühwein (aus Weißwein). Das Christkind eröffnet den Markt mit einem feierlichen Prolog und kommt auch danach regelmäßig zu Besuch, natürlich auch bei der Kinderweihnacht und im Sternenhaus. Rund um den Weihnachtsmarkt gibt es ein breites Programm wie Rundfahrten mit der historischen Postkutsche, Ausstellungen und Theater-Aufführungen.

Rothenburg o.d.T. – Mittelalterliches Altstadt-Ensemble
Am Kreuzungspunkt von Romantischer Straße und Burgenstraße liegt das mittelalterliche Altstadt-Ensemble von Rothenburg o.d.T., das schon Kulisse für zahlreiche Historienfilme bot. Eine massive Stadtmauer, hohe Türme und durch mächtige Basteien geschützte Tore – in kaum einer anderen Stadt sind die Wehranlagen so gut erhalten. Und der weltweit bekannteste Nachtwächter macht von Mitte März bis Anfang Januar täglich (20:00 Uhr auf Englisch und 21:30 Uhr auf Deutsch) seine Runde. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen: Reichsstadtmuseum, Mittelalterliches Kriminalmuseum oder Deutsches Weihnachtsmuseum.

© Rothenburg / Franken Tourismus

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Besonderheit Historisches Festspiel 1631 „Der Meistertrunk“ 22. bis 25. Mai 2015: Jedes Jahr am Freitag vor Pfingsten ist es soweit: Der 30-jährige Krieg lebt wieder auf. Vier Tage lang feiert Rothenburg die wundersame Rettung vor den Schergen des Generals Tilly, der die protestantische Stadt im Oktober 1631 brandschatzen und plündern wollte. In ihrer Not riefen die Ratsherren nach dem Kellermeister der Stadt, der dem Feldherrn einen großen Humpen reichte – gefüllt mit 3 1/4 Liter Wein. Offensichtlich milder gestimmt, versprach Tilly der Stadt Schonung, wenn einer der Ratsherren den Humpen auf einen Zug leeren könne. Offensichtlich rechnete Tilly nicht mit dem Pflichtbewusstsein und der Trinkfestigkeit des Altbürgermeisters Nusch, der die Tat vollbrachte und so die Stadt rettete. Grund genug für die Rothenburger, dieses Ereignis an Pfingsten alljährlich kräftig zu begehen, wenn die Laiendarsteller des Historischen Festspiels „Der Meistertrunk“ die Bühne betreten. In den Gassen der Stadt wüten – ganz authentisch – die Truppen der beiden verfeindeten Heere. Höhepunkt der Festtage ist der große Heereszug mit mehr als 600 Teilnehmern am Sonntag, der im Feldlager vor dem Galgentor mündet. www.meistertrunk.de

Besonderheit Reichsstadt-Festtage 4. bis 6. September 2015: Die gesamte Stadtgeschichte blättert sich auf – zum Leben erweckt von rund tausend Mitwirkenden. Da begegnet man der Ritterschar, den königlichen Schützen oder einem mittelalterlichen Bauernhaufen. Bereits am Freitagabend findet ein großer Fackelzug der Historiengruppen zum Marktplatz statt. Das historische Rathaus mit seinen Arkaden bildet anschließend die Kulisse für ein faszinierendes Fassadenfeuerwerk mit Musik. Mit Kanonendonner und Feuerschein beim großen Feuerwerk im Taubertal versinkt die Stadt am Samstag in der Nacht, um am nächsten Morgen wieder unbeschwert weiter zu feiern.

© Rothenburg / Franken Tourismus

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Besonderheit Schneeballen: Er ist ein besonders in der Region um Rothenburg beliebtes Gebäck aus Mürbeteig – ca. acht bis zehn Zentimeter Durchmesser. Sein Name stammt von der kugeligen Form und der traditionellen Dekoration mit Puderzucker. Früher wurden Schneeballen vor allem zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten serviert, heute können sie in vielen Bäckereien und Konditoreien gekauft werden. Neben der klassischen mit Puderzucker bestäubten Variante, gibt es sie mittlerweile auch mit Schokolade oder Nüssen überzogen sowie gefüllt. Es ist ein beliebtes Mitbringsel, das bis zu acht Wochen ohne Kühlung haltbar ist.

Schweinfurt – Wurzeln als Reichs- und Industriestadt

© Franken Tourismus / Schweinfurt / Hub

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Schweinfurt ist eine der ehemaligen Freien Reichsstädte und hat ihre späteren Wurzeln als Industriestadt: Während der wechselvollen 1.200-jährige entstanden hier Weltneuheiten wie das Tretkurbel-Fahrrad, die Torpedo-Freilauf-Nabe, die Kugel-Schleifmaschine oder die “Ferrari-Kupplung“ im Rennwagen von Michael Schumacher. Heute verbindet Schweinfurt historische Sehenswürdigkeiten, wie das Renaissance-Rathaus, mit seiner modernen Seite. Das Museum Georg Schäfer zeigt die bedeutendste Privatsammlung an Kunst des 19. Jahrhunderts, darunter viele Spitzweg-Gemälde. Auch durch das Gastspieltheater, das alle Genres auf hohem Niveau präsentiert, und den „Schweinfurter Nachsommer“, das Festival, das für Grenzüberschreitung in Musik und Kunst steht, hat sich die Stadt einen Namen gemacht. Unter dem Motto „360° Schweinfurt“ arbeitet die Stadt eng mit den Gemeinden im Umland zusammen.

Besonderheit Rückertstätten: Der Dichter Friedrich Rückert (1788 – 1866) wurde in Schweinfurt geboren und dort schloss sich der Lebenskreis des Sprachgenies und Weltgeists. Seine 20.000 Gedichte sind geprägt von den Ereignissen seiner Zeit – Französische Revolution und Deutsche Einheitskriege. Seine Gefühle und Erkenntnisse drückte er in 44 Sprachen aus. Einstündige Stadtrundgänge erkunden die Spuren Friedrich Rückerts in Schweinfurt.

Besonderheit Frühlings- und Sommerweinfeste an der Peterstirn: Bei den Frühlings- und Sommerweinfesten öffnet die Burganlage Peterstirn ihre Pforten für Weinliebhaber und historisch Interessierte. Denn nur im Rahmen von Verkostungen und der Weinfeste kann die Anlage, die in unmittelbarer Nähe zur Schweinfurter Innenstadt und dennoch im Grünen liegt, besichtigt werden. Hauptattraktion der Weinfeste sind die Rebsäfte des Weingut Dahms: Der historische Burginnenhof der Peterstirn bildet den stimmungsvollen Rahmen für edle Tropfen und kulinarische Leckereien. Die Burg oberhalb des Mains ist eingebettet in 2,5 Hektar Weinberge, in denen die klassischen Weinsorten Frankens angebaut werden.

Besonderheit Schweinfurter Honky Tonk Festival: Schweinfurt gilt als Geburtsstadt des mittlerweile deutschlandweit in verschiedenen Städten stattfindenden Honky Tonk Festivals. Die Spielstätten liegen nicht nur in Lokalen, sondern sind über die ganze Stadt verteilt: Dann werden wieder die Straßen und Plätze Schweinfurts zu Bühnen, ganze Straßenzüge sind gesperrt und Teil des Festivals. Nationale und internationale Bands bringen Stilrichtungen wie Reggae, Ska, Pop, Soul, Blues, Funk, Beat, Salsa, Partymusik, House, Swing, Boogie Woogie, Rock und Folk zu Gehör.

Würzburg – Residenz und Bocksbeutel

© Franken Tourismus / FWL / Würzburg / Hub

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Die Würzburger Residenz und der Hofgarten sind seit 1982 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Residenz mit Tiepolo-Deckenfresko und Prunktreppenhaus zählt zu den bedeutendsten Schlössern Europas, ein Beispiel süddeutschen Barocks von Balthasar Neumann. Über der Stadt erhebt sich die Festung Marienberg, die das Mainfränkische Museum mit seiner umfangreichen Riemenschneider-Sammlung beherbergt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der Kiliansdom und das Neumünster sowie das reich verzierte Falkenhaus am Markt. Würzburg ist bekannt für fränkische Spitzenweine im Bocksbeutel und seine Traditions-Weingüter Bürgerspital, Juliusspital und Staatlicher Hofkeller. Der Würzburger Stein ist Deutschlands größte zusammenhängende Weinlage.

Besonderheit „Johanniterbäck“: Traditionsreiche Weinstube in der Würzburger Altstadt. Hier darf man seine Brotzeit mitbringen und bekommt kostenlos Teller und Besteck gereicht (vorausgesetzt man konsumiert Getränke). Kontakt: Johanniterplatz 3, 97070 Würzburg, Tel. 0931/54368.

Besonderheit „Die Blaue Grotte“ – Älteste Pizzeria Deutschlands: Elefantengasse 1, 97070 Würzburg, Tel. 0931/54557. Kultlokal mit einem komplett in blauem Pappmaché gestalteten Keller! http://www.mainpost.de/specials/lebeninfranken/100gruendefuermainfranken/art15824,3800807

Alle Termine, jede Menge Tipps sowie weitere Veranstaltungshinweise und Infos zu regionalen und kulinarischen Besonderheiten, zu Ausstellungen und Museen finden Sie im Internet unter www.die-fraenkischen-staedte.de.